Geschichtliches aus Bevensen

Die hier aufgeführten Kapitel stellen inhaltlich lediglich eine Kurzübersicht der Themen dar, da hier der Verein "Historisches Bevensen e. V." z. T. noch recherchieren muss.

. . . in alten Ansichten

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Adenauer in Bevensen

Bundeskanzler Konrad Adenauer in Bevensen

Am 13. Mai 1963 hatten die Vertreter der Stadt Bevensen die Ehre, im Hause (Glockeneichenstraße 26) des Bundestagsabgeordneten Dr. Pflaumbaum von Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer (1876-1967) anläßlich seiner Reise durch Niedersachsen empfangen zu werden.

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Bevensens Bürgermeister Ewald Twellhegen und Stadtdirektor Wilhelm Wagenknecht (2.v.l.) überreichen im Beisein des Kreistagsabgeordneten Ludwig Ehlers (auf dem Foto nicht zu sehen) den Bevenser Siebenstern.


Fotos: Stadtarchiv Bad Bevensen/Museum Schliekau

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Bevenser Notgeld

Notgeld des "Handelsverein Bevensen u. U."

1923 gab der "Handelsverein Bevensen und Umgebung" Notgeld heraus. Das Notgeld wurde von der Kreissparkasse Bevensen eingelöst. Die Scheine wurden zum Teil von den Mitgliedern des Vorstands des Vereins persönlich unterschrieben.

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  • 1/2 Milliarde Mark
  • 1 Milliarde Mark
  • 5 Milliarden Mark und
  • 10 Milliarden Mark.


Warum überhaupt Notgeld herausgegeben wurde, erfahren Sie am Ende des Kapitels.

Die Inflation nach Kriegsende (1918–1923)
Im Zuge der Bewältigung der Kriegsfolgelasten des 1. Weltkrieges setzte sich die Geldentwertung durch die Aufnahme neuer Staatsschulden unvermindert fort. Soziale Leistungen für Kriegsopfer und Hinterbliebene sowie die Umstellung der Kriegswirtschaft auf eine Friedensproduktion destabilisierten den Reichshaushalt in immer größerem Ausmaß. Zur hohen Staatsverschuldung kamen die aus dem Versailler Vertrag abgeleiteten Reparationsforderungen, die erstmals im April 1921 beziffert und von den Alliierten wenig später mit dem Londoner Ultimatum durchgesetzt wurden. Mehr als 132 Milliarden Goldmark wurden vom Deutschen Reich als Kriegsentschädigung in Dollar ($), Pfund (£) und Franc (FF) gefordert. Um nicht die Verantwortung für die innenpolitisch heftig umstrittenen Reparationszahlungen übernehmen zu müssen, trat die amtierende Reichsregierung unter Konstantin Fehrenbach zurück und wurde am 10. Mai durch ein von Joseph Wirth geführtes Kabinett ersetzt, das die alliierten Forderungen so weit wie möglich erfüllen wollte, um zu demonstrieren, daß die alliierten Forderungen auch bei bestem Willen unerfüllbar seien. Die "Erfüllungspolitik" führte zu einer starken Polarisierung und gab den rechten Oppositionsparteien Auftrieb in ihrer nationalistischen Hetze gegen Politiker wie Matthias Erzberger und Walther Rathenau.
Vor dem Hintergrund der innenpolitischen Auseinandersetzung beschleunigte sich der Währungsverfall. Die Einnahmen aus Steuern, Zöllen und Abgaben konnten den Finanzbedarf bei weitem nicht decken. Der Schuldendienst des Reiches lag bei 126 Prozent der Staatseinnahmen. Zur Deckung laufender Ausgaben mussten immer neue Kredite aufgenommen werden. Die Reichsbank diskontierte die Schatzanweisungen des Staates und überwies der Regierung immer größere Geldbeträge. Die steigende Verschuldung sowie der zur Begleichung der Reparationen in großem Umfang durchgeführte Devisenankauf ließen den Kurs der deutschen Währung immer weiter abrutschen und die Notenpressen immer mehr Geld drucken.
Bis 1922 blieb der 1000-Mark-Schein der höchste Wert in der Nominalkette. Als der Mord an Walther Rathenau im Juni 1922 das Vertrauen in die Stabilität der Republik im In- und Ausland tief erschütterte, verlor die Mark rapide an Wert. Zudem hatte sich das Kabinett Wirth bei den laufenden Reparationsverhandlungen festgefahren und verfügte über keine Mittel, um den insbesondere von Frankreich angedrohten Einmarsch ins Ruhrgebiet abzuwenden; im November trat das Kabinett Wirth zurück. Doch auch der nachfolgenden "Regierung der Wirtschaft" unter dem parteilosen Wilhelm Cuno waren die Hände gebunden, als belgische und französische Truppen dann tatsächlich Anfang Januar 1923 ins Ruhrgebiet einmarschierten, um sich in den Besitz von "produktiven Pfändern" für ihre Reparationsforderungen zu bringen. Auf den Einmarsch reagierte die Reichsregierung mit der Proklamation des passiven Widerstands, die gesamte Bevölkerung an Rhein und Ruhr trat in den Streik. Für die finanzielle Unterstützung der Streikenden druckten die Notenpressen immer mehr Geldscheine.
Die Geldschein-Nominale erhöhten sich nun in schneller Folge, bis die Reichsbank im November als höchsten Wert einen Geldschein über 100 Billionen Mark (100.000.000.000.000 M) drucken ließ. Zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs wurden riesige Mengen an Scheinen benötigt. Bis zu 133 Fremdfirmen mit 1.783 Druckmaschinen arbeiteten im Herbst 1923 für die Reichsdruckerei Tag und Nacht. Das dafür erforderliche Banknotenpapier wurde von 30 Papierfabriken produziert. Für den Druck stellten 29 galvanoplastische Werkstätten rund 400.000 Druckplatten her. Etwa 30.000 Menschen waren mit der Herstellung der insgesamt ca. 10 Milliarden staatlich ausgegebenen Inflationsscheine (10.000.000.000 Stück) beschäftigt.
Trotzdem reichten die verfügbaren Zahlungsmittel nicht aus, die Druckmaschinen konnten den schwindelerregenden Wertverlust während der Hyperinflation einfach nicht mehr durch vermehrten Notendruck ausgleichen. Deshalb wurden von mehr als 5.800 Städten, Gemeinden und Firmen eigene Notgeldscheine herausgegeben. Die Bevölkerung nahm alles als Zahlungsmittel an, was wie Geld aussah oder irgendwie "wertbeständig" wirkte. Insgesamt sind über 700 Trillionen Mark (700.000.000.000.000.000.000 M) als Notgeld und rund 524 Trillionen Mark (524.000.000.000.000.000.000 M) von der Reichsbank verausgabt worden.

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Bevenser Stadtwappen

Der 1929 zur Stadt erhobene Flecken Bevensen benutzte schon vor 1430 ein Siegel, von dem aber Abdrucke fehlen. Mehr…

Für das Jahr 1685 wird ein Ortssiegel bezeugt, das die Madonna mit dem Kind zeigt und als Vorlage bei der Genehmigung des Wappens durch den Minister des Innern im Jahre 1951 diente. Man erklärt die Darstellung mit Maria als Hauptpatronin des Bistums Verden, das im Hochmittelalter hier einen Amtssitz hatte. Wegen der Ähnlichkeit mit dem für Siegel von Klöstern des Zisterzienserinnenordens beliebten Bildtypus kann auch an ein altes Siegel des Klosters Medingen gedacht werden, das seit 1450 Pfandherr, seit 1489 Eigentümer des Ortes war.

Wappenbeschreibung
In Grün auf silberner Bank, die beiderseits mit einem Kreuz auf säulenartigem Unterbau geschmückt ist, sitzend die silbern gekleidete, silbern gekrönte heilige Jungfrau Maria mit dem silbernen nackten Jesuskind auf dem Schoß.

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Bugwappen Minenjagdboot "Bad Bevensen"

Die Fassade des Bad Bevenser Ämterzentrums in der Lindenstraße hat seit dem Jahr 2007 einen neuen Blickfang. Mehr…

Das ehemalige Bugwappen des Patenbootes „Bad Bevensen“, im Jahr 2006 durch den Kommandanten Peter Comans als Erinnerung an die Zugehörigkeit im 1. Minensuchgeschwader an den Bad Bevenser Bürgermeister Bruno Losiak überreicht, hat hier seine neue Heimat gefunden.

Durch die Aufgabe des Standortes Olpenitz bei Kappeln ist das Minenjagdboot „Bad Bevensen“ und die damit einhergehende Auflösung des traditionsreichen 1. Minensuchgeschwaders nunmehr seit Dezember 2005 Teil des 5. Minensuchgeschwaders mit seinem Stützpunkthafen in Kiel. Das ehemalige Wappen zeigt eine Abbildung des Marineehrenmals in Kiel/Laboe.

Fotos und Text: Hans-Peter Bockelmann

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Entdeckung der Thermal-Jod-Sole-Quelle

Die Mineralquelle an der B4

Es war ein Zufall, dass die Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft Hamburg (DEA) im Jahre 1964 in der Nähe von Bevensen an der Bundesstraße 4 (B4) bei Seedorf eine Bohrung niederbrachte und in einer Tiefe von 2835 m bis 2865 m statt des erhofften Erdgases auf eine Mineralquelle stieß, die mit ca. 50 Grad C und einem Druck von 50 atü zu Tage trat.

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Der Solegehalt betrug ca. 30 %. Der hohe Eisen- und Mangangehalt war bemerkenswert. Fachleute bezeichneten sie als „eisenhaltige Natrium-Calcium-Chlorid-Sole-Therme“.

Am 27. Mai 1964 bot die DEA der Stadt die Bohrung zum Kauf an und verlangte eine sofortige Entscheidung, da sonst das Bohrgerät wegen der hohen Betriebskosten abgezogen und das Bohrloch wieder verfüllt werden müsse. Es wurden sofort Verhandlungen mit der DEA und dem Landkreis Uelzen aufgenommen. Stadt und Landkreis kamen überein, die Bohrung für den Kurort sicherzustellen. Das Wirtschaftsdezernat der Regierung Lüneburg bot finanzielle Zuwendungen an. Um die damals kurzfristig notwendig gewordenen Entscheidungen würdigen zu können – Bevensen verzeichnete 1964 erst 86.955 Übernachtungen – erscheint es angebracht, das Wirken des Rates der Stadt Bevensen und des Kreistages sowie der Verwaltungen beider Körperschaften in den entscheidenden Monaten chronologisch festzuhalten. In einem Bericht aus Anlaß des 10jährigen Bestehens der Kurgesellschaft Bevensen GmbH hat der damalige Stadtdirektor Hermann Schulz den zeitlichenAblauf wie folgt geschildert:

„Die in dieser Zeit von den Vertretern der Selbstverwaltungsorgane sowohl des Kreistages als auch des Rates der Stadt Bad Bevensen gezeigte Weitsicht, Risikobereitschaft und Entscheidungsfreudigkeit erscheint einmalig, vor allem bei bei genauer Betrachtung des Zeitablaufes. Sicherlich haben die Beteiligten der „ersten Stunde“ kaum übersehen können, welches Ausmaß der Beschlüsse auf die wirtschaftliche Entwicklung des Raumes Bevensen und damit für den gesamten Landkreis haben würden. Es ist jedoch erstaunlich, wie schnell und reibungslos alle erforderlichen Entscheidungen getroffen worden sind.“

Freitag, 29.05.1964
Die Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft (DEA) Hamburg teilt mit Schreiben vom 27. Mai 1964 mit, daß bei den Untersuchungen der Speicherhorizonte im Buntsandstein in der Tiefe von 2.835 m bis 2.865 m der Aufschlußbohrung „Seedorf 2“ ein starker Zufluß von Sole unter dem hohen Druck von ca. 400 atü und einer Lagerstättentemperatur von 105 Grad Celsius festgestellt worden sei. Es wurde die Frage gestellt, ob die Stadt Bevensen diese Thermalsole übernehmen wolle, da Qellen dieser Art sehr häufig in medizinischen Badeeinrichtungen verwendet würden. Eine vorläufige Wasseranalyse wurde mit vorgelegt.

Sonnabend, 30.05.1964
Dr. med. Dumrese, beratender Badearzt der Kurverwaltung, teilte mit, daß es sich auf Grund bisher bekannter Analysen des Solevorkommens nach Auskunft des Chemischen Instituts Dr. Fresenius in Wiesbaden, des Bäderdirektors Jahn aus Baden-Baden und Bäderdirektors Müller aus Bad Orb um eine sehr starke Thermalsole (Heilquelle) handelt, die im Interesse Bevensens auf alle Fälle für die Entwicklung genutzt werden sollte. Auch Dr. K.-E. Quentin, Lehrbeauftragter für Grundwasser-, Mineral- und Heilquellenkunde an der Technischen Hochschule in München hatte wissen lassen, daß das Mineralwasser balneotherapeutisch von erheblichem Interesse sei.

Sonntag, 31.05.1964
Das Bohrloch befand sich auf einem Privatgrundstück. Die Grundeigentümerin, Frau Elisabeth Schmeling in Seedorf, erklärte sich mit den seitens der Stadt Bevensen vorgesehenen Maßnahmen auf ihrem Grundstück einverstanden und versprach den späteren Abschluß eines Pacht- und Nutzungsvertrages. Diese Vereinbarung mit der Grundstückseigentümerin war notwendig, da im ehemaligen Hannoverschen Gebiet das Preußische Bergrecht Gültigkeit besaß, der jeweilige Grundstückseigentümer also über den Bodenschatz zu verfügen berechtigt war.

Montag, 01.06.1964
Der Verwaltungsausschuß der Stadt ermächtigt die Verwaltung, alle notwendigen Verhandlungen zum Erwerb der Mineralquelle einzuleiten.

Mittwoch, 03.06.1964
Verhandlungen mit der DEA werden in Hamburg aufgenommen. Für den weiteren Ausbau und die Übergabe der Bohrung an die Stadt werden von der DEA einschl. noch erforderlicher Verrohrung 250.00,00 DM gefordert. Die bisher entstandenen Bohrkosten hatten sich auf 1,3 Mio. DM belaufen.

Donnerstag, 04.06.1964
Rücksprache mit Regierungsdirektor Berg von der Regierung Lüneburg mit der Zusage, am 05.06.1964 das Niedersächsische Wirtschaftsministerium und Niedersächsische Sozialministerium zu unterrichten. Dringende Empfehlung von Regierungsdirektor Berg, diese Chance für Bevensen nicht zu vergeben, das Bohrloch auszubauen und die Bohrung sicherzustellen. Um 16.00 Uhr beschließt der Kreistag einstimmig, für 7 Tage die Vorhaltekosten für die Geräte am Bohrloch zu übernehmen. Es handelt sich um einen Betrag von 31.500,00 DM. Gleichzeitig wird beschlossen, Bevensen auch weiterhin beim Ausbau des Kurortes finanziell zu unterstützen. Um 21.00 Uhr findet eine Sondersitzung des erweiterten Verwaltungsausschusses statt. Die Ratsherren werden über das bisherige Verhandlungsergebnis informiert. Es wird dem Rat empfohlen, die Bohrung anzukaufen.

Freitag, 05.06.1964
Eilentscheidung des Stadtdirektors Wilhelm Wagenknecht mit dem 1. Beigeordneten Theodor Schmidt, die Rohre während der Nachtzeit anfahren zu lassen, damit die Vorhaltekosten von pro Tag 4.500,00 DM eingespart werden und die DEA schon ab 06.06.1964 mit den Ausbauarbeiten beginnen kann. Bohrmeister Gojko Lyubiac mißt eine Temperatur von 23 Grad. Badearzt Dr. med. Dumrese prüft kritisch den Solegehalt.

Sonnabend, 06.06.1964
Um 11.00 Uhr tritt der Rat zu einer Sondersitzung zusammen. Es wird einstimmig beschlossen, die Bohrung „Seedorf 2“ sicherzustellen. Die entstehenden Kosten werden mit etwa 250.00,00 DM veranschlagt.

Montag, 08.06.1964
Besuch der SPD-Fraktion des Niedersächsischen Landtages in Bevensen. Die finanzielle Unterstützung des Landes wird in Aussicht gestellt.

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Ernst Schäfer – Tibetforscher und Zoologe

Ernst Schäfer, 1910 in Köln geboren, verbrachte seine Kindheit in Waltershausen/Thüringen. Er studierte von 1928 bis 1934 in Göttingen und an der Medizinischen Hochschule Hannover eine Vielzahl von Fächern: Zoologie, Botanik, Geologie, Mineralogie, Chemie, Physik und Völkerkunde.

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Während dieser Zeit nahm er auch an seiner ersten Expedition teil, die ihn nach Tibet führt


Unter Himmlers Schirmherrschaft und der Organisiation "SS-Ahnenerbe" wurde er 1938/39 Expeditionsleiter. Er suchte schon nach "geeigneten Getreidekörnern und -samen für die künftige Kriegswirtschaft" und fahndete nach "Siedlungsgebieten im Osten" sowie einer robusten Pferderasse. 1943 wurde er Leiter des von ihm gegründeten "Sven-Hedin-Reichsinstituts für Innerasien und Expeditionen" in München.
Von 1960 bis 1970 war er als Kustos der Abteilung Naturkunde im Niedersächsischen Landesmuseum tätig. Seinen Lebensabend verbrachte Ernst Schäfer mit seiner Frau in Bad Bevensen, wo er auch 1992 verstarb.

Fotos: Stadtarchiv Bad Bevensen

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Franzosentreppe

1807 errichtete Napoleon das Königreich Westfalen. Dazu gehörte auch das Königreich Hannover und somit auch der Flecken Bevensen.

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Folglich war auch eine französische Verwaltung und Besatzung in Bevensen vorhanden. Natürlich kam es auch bei den Franzosen in Bevensen zu Todesfällen. Sie wurden wie die verstorbenen Bevenser Bürger auf dem Friedhof bestattet. Die Gräber erhielten Grabsteine mit ausgearbeiteter Inschrift. 1858 wurde der Friedhof ausgehoben. und ist uns jetzt als „Wilhelmsgarten“ in der Nähe des Bahnhofs bekannt. Die Gräber wurden eingeebnet, die Grabsteine holten sich die Angehörigen ab.

Teilweise sollen sie noch heute auf dem Hof von manchem Bevenser Grundstück liegen. Die Grabsteine der Franzosen übernahm damals der Färber Ludwig Wagner. Er erweiterte später seine Färberei und benötigte außen am Haus eine neue Treppe. Für diese Treppe wurden die vorhandenen französischen Grabsteine als Stufen verwendet. Teilweise kam beim Einbau die beschriftete Seite nach oben, so dass die eingemeißelten Namen lesbar waren. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Treppe viel genutzt. So wurden im Laufe der Jahre in der Mitte der Stein-Stufen die eingelassenen Namen abgerieben.

Am Stufenrand sind wie vor rund 200 Jahren die französischen Namen noch teilweise gut erkennbar. Die Haustreppe hat daher im Volksmund den Namen „Franzosentreppe“ erhalten und gehört heute zum Haus Nr. 2 in der Bergstraße.

Fotos: H.G. Brodkorb.

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Freiwillige Feuerwehr

In Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Bad Bevensen entsteht auf dieser Seite ein Überblick über die Geschichte der Bevenser Weh

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Von den Anfängen bis heute

Im Flecken Bevensen kannte man zunächst nur die Pflichtfeuerwehr, zu der bei einem Brand alle Einwohner aufgerufen wurden. Sie verfügte erst im Jahre 1799 über eine eigene Landspritze. Die Löscharbeiten gestalteten sich in alter Zeit oft sehr schwierig. Bis die Spritze mit Pferden herbeigeschafft war, verging kostbare Zeit. Durch die strohgedeckten Häuser in den engen Straßen waren die Nachbarhäuser immer in größter Gefahr. Das Wasser musste meistens in einer Eimerkette von Hand zu hand aus der Ilmenau oder einem Brunnen herangeschafft werden.

Wen wundert es, wenn nach dem großen Brand im Jahre 1811 der Ruf laut wurde, eine aktive Freiwillige Feuerwehr zu haben. In Bevensen waren es die Mitglieder des auch auf anderen Gebieten nach Reformen drängenden Turnvereins, welche sich für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr einsetzten. In erster Linie war es sein Sprecher Aktuar August Herbst aus Medingen, der spätere Bürgermeister des Fleckens.

Im Jahre 1866 wurde beschlossen, aus Mitgliedern des Turnvereins eine Freiwillige Feuerwehr zu bilden, doch konnte die eigentliche Gründung erst am 24. Juli 1869 zur Zeit des Bürgermeisters Maximilian Adam Schnelle verwirklicht werden.

Seit 1870 wurden alle vorhandenen Feuerlöschgeräte von der Freiwilligen Feuerwehr übernommen, die auf verpflichtet war, bei Bränden nach außerhalb 4 Mann und 4 Ersatzleute abzustellen. Ihre Helme beschafften sich die Feuerwehrleute noch selbst, denn die Fleckenskasse war meist leer. Dennoch war es möglich, am 20. August 1889 aus Anlaß des 20jährigen Stiftungsfestes ein neu erbautes Spritzenhaus mit Steigerturm an der Ecke Medinger Straße/Lüneburger Straße zu übernehmen.

Das 40jährige Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Bevensen vom 7. bis 8. August 1909 wurde mit dem ersten Verbands-Feuerwehr-Fest des Kreisverbandes Uelzen zusammen ausgerichtet. Im Jahre 1949 entstand der Schlauch- und Steigerturm auf dem Rathaushof, und die Geräte fanden dort in der Viehmarkthalle Unterkunft. Anläßlich des 100jährigen Bestehens im Jahre 1969 war es schließlich soweit, der Freiwilligen Feuerwehr nach den Plänen des Stadtbrandmeisters Wilhelm Eggers und des Städtischen Bauamtes mit einem Kostenaufwand von 395.000 DM ein neuzeitlich eingerichtetes Städtisches Feuerwehrgerätehaus zu übergeben.

Das erste TLF im Kreis Uelzen wurde im Mai 1945 von einem leitenden Beamten der Berliner Flughafenfeuerwehr mit seiner Familie zur Flucht vor den Russen benutzt. Die Familie kam bis Medingen und die Bevenser Wehr setzte fortan das Fahrzeug für sich ein.

"Segensreiche Einrichtung - die freiwillige Feuerwehr zu Bevensen" Blickpunkt 10/2006 (PDF 361 kB).

Fotos: Mattthias Wedel, Freiwillige Feuerwehr Bad Bevensen.

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Fritz Hintze – Letzter Kommandant der Scharnhorst

"Kapitän zur See Fritz Hintze - Der letzte Kommandant des Schlachtschiffes Scharnhorst" ist der Titel des Buches von Tino Wagner (Medingen), welches zur Zeit in der Manuskriptfassung entsteh

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Das literarische Werk über diesenhintze001 160 berühmten Medinger entsteht in der Reihe der heimatgeschichtlichen Schriften des Vereins "Historisches Bevensen e.V.". Hier ein kurzer Abriss aus dem Vorwort des Autors, Tino Wagner:

Die „Scharnhorst“, wohl eines der bekanntesten Schlachtschiffe des 2. Weltkrieges lief am 03. Oktober 1936, etwa zwei Monate vor ihrem Schwesterschiff der „Gneisenau“ vom Stapel und wurde am 07. Januar 1939 mit zwölfmonatiger Verzögerung als Flottenflagschiff in Dienst gestellt. Ihr Namensvetter wurde 29 Jahre zuvor bei den Falklandinseln versenkt. Die Hochseetauglichkeit des Schiffes und die Ausbildung der Mannschaft wurde in der Folgezeit bis Juni 1939 getestet und durchgeführt, wobei erhebliche Schwächen festgestellt wurden die dafür sorgten, dass die „Scharnhorst“ im Juli und August 1939 erneut in die Kriegsmarinewerft nach Wilhelmshaven verlegt werden musste um durch weitere Änderungen verbessert zu werden. Als dieses Schlachtschiff letztendlich am 26. Dezember 1943 nach erbittertem Kampf gegen den zahlenmäßig stark überlegenden britischen Gegner in den eisigen Fluten des Polarmeeres versank, ließen etwa 1932 Besatzungsmitglieder ihr Leben. Nur 36 Soldaten überlebten das Unglück und konnten über die Umstände der letzten Schlacht ihres Schiffes Auskunft geben. Der britische Gegner zollte der „Scharnhorst“ und seiner Besatzung nach dem Gefecht die größte Hochachtung, was deutlich zeigt das auch in diesen schweren Zeiten die Achtung und der Respekt vor dem militärischen Gegner einen hohen Stellenwert hatte.

Das stolze Schiff der deutschen Kriegsmarine, 1936 vom Stapel gelaufen, war die letzte Station des gebürtigen Medingers, Kapitän zur See, Fritz Hintze. Heute, über sechs Jahrzehnte nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, wird häufig leichtfertig über die Soldaten und ihre damaligen Funktionen geurteilt; insbesondere wenn die Soldaten in einem höheren Dienstgrad dienten und es wird häufig nicht hinter die Kulissen geblickt. Hinter jedem Opfer eines jeden Krieges verbergen sich Erinnerungen und Lebensgeschichten. Jeder von Ihnen hatte Angehörige in der Heimat und hinterließ eine große Lücke im Leben der Hinterbliebenen, die in Wehmut und Trauer ihrer gedachten. erinnert an den berühmten Sohn des Ortes, Fritz Hintze (rechts), der als letzter Kommandant des Schlachtschiffes "Scharnhorst" am 26.12.1943 mit 1.932 Besatzungsmitgliedern durch übermächtige englische Seestreitkräfte im nördlichen Eismeer versenkt wurde.
Stellvertretend für die vielen Opfer dieser letzten Fahrt der „Scharnhorst“, soll nun in diesem Buch versucht werden das Leben und den Werdegang ihres letzten Kommandanten, die Lebensjahre des Kapitän zur See Fritz Hintze aus Medingen, darzustellen. Viele Unterlagen sind in den Kriegswirren verloren gegangen, aber das was in liebevollem Gedenken von seinen Angehörigen bewahrt wurde, liefert einen umfangreichen Gesamteindruck von seinem Werdegang. Fritz Hintze verbrachte sein gesamtes Leben in einem politischen Umbruch und trotz der schlimmen Erfahrungen im Krieg ist er immer optimistisch, lebensfroh und vor allem menschlich geblieben. Die Erzählungen über die Person Fritz Hintze, welcher einen hohen Stellenwert in der Familie einnahm und als Vorgesetzter in der Reichs- und Kriegsmarine sehr geschätzt wurde, haben mich sehr bewegt und ich erachte es für unbedingt notwendig, diese Erinnerungen zu erhalten und dieses Wissen an kommende Generationen weiterzugeben. In der Marine war er durch alle Dienstgradstrukturen hindurch beliebt und geachtet. Als anerkannter fachlicher Experte wie auch als Kamerad gewann er in kürzester Zeit die Sympathien seiner Vorgesetzten und Untergebenen. Zu Recht können wir mit Stolz auf „unseren“ Bürger als Privatmensch und als Offizier zurückblicken.

Links:
Gedenkseite für die Toten der Scharnhorst (Namenslisten)
Schlachtschiff Scharnhorst (Fotos)
Wikipedia

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Gefecht an der Göhrde

Die militärische Lage
Im Jahr 1813, dem Beginn der Befreiungskriege gegen den Usurpator, Napoleon Bonaparte, befand sich neben der französischen Hauptarmee in Sachsen eine weitere Armee unter dem Befehl Marschall Davout beiderseits Hamburgs. Mehr…

Diese umfaßte ca. 38.000 Mann und sollte u.a. die Nord- und Ostseeküste vor einer englischen Landung schützen. Ihr gegenüber, im westlichen Mecklenburg, stand das Korps des kaiserlich-russischen Generalleutnants von Wallmoden-Gimborn, etwa 27.000 Mann stark, welches zur Nordarmee der Verbündeten Preußen, Russen, Schweden und Engländer gehörte. Nach den Niederlagen Napoleons bei Froßbeeren, an der Katzbach in Schlesien und bei Dennewitz, beabsichtigte Marschall Davout seinem Kaiser in Sachsen eine Division zur Hilfe zu entsenden, die gleichzeitig das linke Elbufer von „Streifkorps“ säubern und gegebenenfalls die Besatzung der Festung Magdeburg verstärken sollte.



Freiwillige bei der Einsegnung im Jahre 1813.

Der Aufmarsch
Von dieser Absicht seines Gegenspielers erhielt General v. Wallmoden durch einen am 12. September abgefangenen französischen Offizier Kenntnis. Wallmoden faßte sofort den Entschluß, diese französische Division anzugreifen, bzw. abzufangen, denn sowohl die Kontrolle des linken Elbufers als auch die Verstärkung der Festung Magdeburg oder gar der Truppen des Kaisers in Sachsen sollten unbedingt verhindert werden. Er beließ in seinen bisherigen Stellungen lediglich drei Abteilungen bei Rhena, Roggendorf und Zarrenthin. Mit seinen Hauptkräften führte er eine meisterliche Absetzbewegung durch, die Davout verborgen blieb, ja unbedingt verborgen bleiben mußte. Am 14. September stand Wallmoden mit etwa 12.500 Mann bei Dömitz an der Elbe.
Die Truppen, die Wallmoden bei Dömitz zusammengezogen hatte, bestanden überwiegend aus Hannoveranern, den preußischen Freikorps und Kosaken, also Verbänden, die den Raum kannten, bzw. bereits im April/Mai dort im Einsatz gewesen waren. In Dömitz erhielt Generalleutnant v. Wallmoden die Meldung, dass die französische Division des Divisionsgenerals Pécheux bei Zollenspieker südlich Hamburg die Elbe überschritten hatte. Nun war es an der Zeit, selbst die Elbe zu überschreiten. Ohne umfangreiche Pionierkräfte oder mitgeführte Pontons war inzwischen eine Schiffbrücke aus beigebrachtem Material in einer heute unglaublich kurz erscheinenden Zeitspanne errichtet worden. Über die Situation an der Elbe berichtet ein Feldzugteilnehmer: „In Dömitz am 14. September gegen Abend angekommen, warteten wir vergeblich mehrere Stunden auf Befehl zum Ausrücken. Wir lagerten unterdessen an einem Wachtfeuer. Gegen zwei Uhr in der Nacht vom 14. zum 15. September wurde aufgebrochen, und wir gingen durch Dömitz, das früher eine Festung gewesen sein soll. Einige hundert Schritte vom Städtchen passierten wir die Elbe, über die eine Brücke, auf einigen zwanzig Kähnen erbaut, führte. Eine stürmische, regnerische, kalte Nacht war es. Trübes Regengewölk, das schwerfällig über uns wegzog, vermehrte die Dunkelheit; dessen ungeachtet fand kein Hindernis, kein Unglück beim Übergang der Artillerie und Kavallerie statt. Am jenseitigen Ufer begrüßten die Truppen das feindliche Land, oder vielmehr ein befreundetes Land, das wir von seinen Usurpatoren befreien wollten, mit einem lauten Hurra. Der Marsch ging über eine Menge schmaler Dämme nach dem hannoverschen Städtchen Dannenberg. Mit Tagesanbruch langten wir dort an.“

Die Tettenvornschen Kosaken am 18. März 1813 in Hamburg.

Der Tag vor dem Gefecht
Das Korps Wallmoden lagerte ostwärts Dannenberg auf freiem Felde. Die Stärkeangaben schwanken in den verschiedenen Quellen, sowohl beim Feind, als auch hinsichtlich der eigenen Truppen. Wahrscheinlich ist die Zahl von 12.300 Mann, davon 3.300 Reiter.
Wallmoden hatte seine Kräfte in die Avantgarde unter General von Tettenborn, die Russisch-Deutsche Division unter Generalmajor v. Arentschildt, die Englisch-Deutsche Division unter Generalmajor v. Lyon und eine Kavallerie-Division unter Generalmajor v. Dörnberg gegliedert. Von Dannenberg aus wurden drei Sotnien Kosaken, jede etwa 100 Reiter stark, in die Richtungen Dahlenburg, Uelzen und Bleckede/Elbe zur Aufklärung angesetzt. Diesen war der Raum im großen und ganzen bekannt, da sie bereits am Treffen bei der Göhrde am 12. Mai des Jahres beteiligt gewesen waren, einem Treffen, bei dem Theodor verwundet worden war. Die gegen Dahlenburg aufklärenden Kosaken konnten nach kurzer Zeit den Anmarsch der Division Pécheux melden, welche nach den Beobachtungen aus 6.000-7.000 Mann Infanterie, einer Schwadron Chausseurs à cheval und bespannter Artillerie zu sechs, nach anderen Quellen zu acht Geschützen bestand.
Wallmoden ritt nun selbst zur weiteren Aufklärung in Richtung Dahlenburg vor und schloß aus dem Verhalten von Pécheux, dass dieser ihn am nächsten Tage angreifen werde. Pécheux jedoch hatte den Auftrag, das linke Elbufer von den Verbündeten zu säubern und die direkte Verbindung zwischen Hamburg und Magdeburg wiederherzustellen. Dabei sollte er keine Verluste in Kauf nehmen und sich nicht von Hamburg abschneiden lassen. Obwohl Pécheux von der Anwesenheit der Wallmoden’schen Truppen, nicht aber von deren Stärke, Kenntnis hatte, andererseits aber, weil die äußerst franzosenfeindliche Bevölkerung des flachen Landes in Niedersachsen ihm falsche Auskünfte erteilte, setzte er seinen Marsch von Dahlenburg nach Oldendorf fort. Hier erkannte er eine Kosaken-Sotnie von etwa 100 Reitern. Mit dem Instinkt des erfahrenen Truppenführers brach Pécheux den Marsch sofort ab und besetzte mit seinen Kräften eine sehr günstige Stellung auf dem Steinker Hügel, die zudem auch noch vom Mai des Jahres her teilweise mit Laufgräben und Verschanzungen ausgebaut und befestigt war. Äußerst geschickt stellte er seine Truppen in Ost-Westrichtung auf, konzentrierte seine Artillerie auf zu erwartende Zielpunkte, sicherte mit einem Bataillon seinen Rückweg nach Norden-Nordosten und schob ein weiteres Bataillon bis zur Oberförsterei Göhrde und den Ostrand der Waldungen vor, um die Annäherung des Feindes frühzeitig zu erkennen und dessen Vorausabteilungen zwecks Zeitgewinn zu binden. Seine Schwadron Chasseurs á cheval ließ er zwischen den einzelnen Abteilungen pendeln. Sie klärten dabei Zwischenräume auf und hielten die Verbindung aufrecht. Trotz der betriebenen Aufklärung hatte keine der beiden Seiten eine klare Vorstellung von der tatsächlichen Stärke ihres Gegners. Wallmoden rechnete mit 5.000 bis 6.000 Franzosen und kam damit der Realität recht nahe. Pécheux befürchtete aufgrund der bisher erkannten zahlreichen und starken Kosaken-Abteilungen zwar einen zahlenmäßig überlegenen Feind, den wirklichen Umfang des gegnerischen Heeres erkannte er nicht.

Theodor Körner wurde bei einem Treffen an der Göhrde am 12. Mai 1813 verwundet.

Major von Lützow führt sein Freikorps bei Dömitz über die Elbe.

Vor der Schlacht
Generalleutnant v. Wallmoden, der immer noch einen Angriff der Franzosen erwartete und ihn durch seine den Feind ständig umschwärmenden Kosaken-Abteilungen herauszufordern versuchte, ging mit seinem Korps am Morgen des 16. September auf der Poststraße Dannenberg in Richtung Oldendorf vor, bog bei dem Dorf Parpar nach Süden ab und bezog in einer Senke eine verdeckte Aufstellung.
Der gesamte Troß mit den zahllosen Fahrzeugen sowie die Hand- und Packpferde waren unter entsprechender Sicherung in Dannenberg zurückgelassen bzw. dorthin zurückbeordert worden. Ebenso wie Dannenberg wurde auch die Schiffbrücke bei Dömitz gesichert. Die Kosaken indessen vermochten es nicht, Pécheux aus seiner günstigen Stellung auf dem Steinker Berg herauszulocken.
So musste Wallmoden nun selbst die Iniative ergreifen. Um 12.00 Uhr setzte er die Verbündeten aus der Stellung südlich Parpar in Marsch. Das Gefechtsfeld bestand, anders als heute, aus stark welligen Heideflächen, nur mit einzelnen Kiefern und Birken bewachsen. Erst die Göhrde stellt ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet dar, umgeben von einem knapp 2 m breiten und 1 m tiefen Graben. Beherrschend in diesem Raum ist das Steinker Hügelgelände westlich des Dorfes Lüben, mit dem 89 m hohen Steinker Berg. Dieses Gelände war besetzt durch die Division Pécheux in einer zumindest teilverschanzten Stellung. Durch eine damals stark sumpfige Wiesenniederung zwischen dem Dorf Lüben und dem Steinker Hügelgelände wurde die Stellung zusätzlich geschützt. wurde im Gefecht an der Göhrde am 16. September schwer verwundet.

Major Adolf von Lützow wurde im Gefecht an der Göhrde am 16. September schwer verwundet.

Die Kampfhandlungen
Die Avantgarde der Verbündeten stieß gegen 13.00 Uhr kurz vor dem Rand der Göhrde auf das Vorpostenbataillon der Franzosen. Generalmajor von Tettenborns Kosaken und die Schützenlinien seiner Infanterie trieben dieses vor sich her. Bei dem Bataillon befand sich zunächst Divisionsgeneral Pécheux.
Es folgte die Kavallerie-Division des Generalmajors von Dörnberg, die den östlichen Teil einer Einschließung bilden sollte. Vor dieser lag das kavallerieungünstige Gelände der erwähnten Sumpfniederung, was natürlich seine Folgen haben sollte.
Generalmajor von Lyon mit seiner englisch-deutschen Infanterie-Division besetzte die niedrigen Hügel südöstlich der französischen Stellung, und schließlich ging Generalmajor vonn Arentschildt in einem Umfassungsmarsch mit seiner Infanterie-Division durch die Göhrde, an der Försterei Röthen vorbei, um bei Oldendorf und Eichdorf den Einschließungsring von Südwesten her zu besetzen, wenngleich nicht zu schließen. Dabei mußten besonders seine Truppen den Marsch mit der damaligen schweren Ausrüstung teilweise im Laufschritt zurücklegen, um den Zeitplan einzuhalten. Gegen 16.00 Uhr waren alle Ausgangsstellungen erreicht. Generalmajor von Tettenborn hatte allerdings entgegen dem Operationsplan seine Lützower- und Reicheschen Jäger bereits angreifen lassen.

Durch die Avantgarde geworfen, hatte sich das französische Vorposten bataillon, unterstützt durch die Artillerie, auf den Steinker Hügel zurückgezogen. Pécheux ließ nun seine Chasseurs á cheval, etwa 80 Reiter, die Kosaken attackieren. Dabei trafen die Chasseurs aber bereits auf die angreifende Kavallerie und die Fußjäger des Freikorps Lützow und mußten sich eilends hinter ihre Infanterie der Hauptstellung zurückziehen. Lützows Reiter, vier durch das Sumpfgelände stark behinderte Schwadronen, gerieten nun in das Bataillonsfeuer sowie den Kartätschenhagel der französischen Hauptstellung und wurden unter furchtbaren Verlusten abgewiesen, Major von Lützow selbst wurde dabei schwer verwundet. Bei dem Angriff der Jäger zu Fuß erlitt Eleonore Prohaska, die eine Trommel ergriffen hatte, ihre tödliche Verwundung. Erst jetzt erkannte Divisionsgeneral Pécheux die Dramatik seiner tatsächlichen Situation.
In dem damals unbewaldeten Gelände musste er von seinem Hügel aus feststellen, dass er von Osten, Süden und Westen eingeschlossen war. Lediglich im Norden schien noch eine Lücke in diesem Ring vorhanden zu sein.

Doch als kriegserfahrener General gab er entsprechend der jeweiligen Lage besonnen und äußerlich unbeeindruckt seine Befehle.

Je nach Erforderlichkeit trat er den Verbündeten mit seinen Bataillonen entweder in Karrees oder in Kolonnen entgegen. Seine, wenngleich schwache, Kavallerie operierte zwischen den Stellungen auf den Steinker Höhen, im Lübener Bachgrund, dem Gefechtsstand bei Eichdorf und dem rückwärtigen Bataillon auf dem Zebokenberg im Norden. Seine Artillerie unterstützte die Abwehr aus überhöhten Stellungen wirkungsvoll. Lediglich ein einzelnes vorgeschobenes Geschütz am südlichen Rand der Höhen war von den Lützowern genommen worden. So wehrte Pécheux sechs vereinzelte, unzusammenhängende Angriffe der Verbündeten ab. Dabei kam ihm zugute, dass die überlegene Artillerie der Wallmoden’schen Divisionen noch nicht in günstige Feuerstellungen vorgezogen worden war.

Auch ein gelungener Einbruch des 3. hannoverschen Husaren-Regiments in die feindliche Hauptstellung änderte an der Gesamtlage nichts. Es erlitt dabei hohe Verluste, zum Teil durch eigenes Feuer der Division Arentschildt.

Nach Erreichen der Ausgangsstellungen verging mehr als eine Stunde, bis Generalleutnant von Wallmoden endlich den Befehl zu einem geschlossenen Angriff aller Verbände gab. In der Zwischenzeit hatte Divisionsgeneral Pécheux, der bislang nur ganz geringe Verluste erlitten hatte, den Rückzug nach Norden über Eichdorf und Breese vorbereitet, in der klaren Erkenntnis, dass er auf Dauer seine Stellungen wohl nicht würde halten können. Dieses Vorhaben wurde merkwürdiger Weise durch ein einziges Infanterie-Bataillon und die in diesem Fall rasch herangeführte Artillerie der Verbündeten vereitelt.

Eleonore Prohaska fällt als Jäger August Renz der Lützower Jäger im Gefecht an der Göhrde.

Die Lützower Jäger (rechts) im Gefecht an der Göhrde.

Gegen 17.30 Uhr begann der Angriff der Divisionen von Lyon und von Arentschildt. Teile der anderen beiden Divisionen schlossen sich an. Die eigene Artillerie und die hier erstmals auf dem Kontinent eingesetzten Congreve’schen Raketen einer englischen Batterie feuerten noch einmal aus allen Rohren, bzw. von allen Abschlußgestellen. Die vier Linien-Bataillone des britischen Oberstleutnant Hugh Halkett griffen dabei entladen mit gefälltem Bajonett an. Gleichzeitig ritten die Reste der 3. hannoverschen Husaren und die Kavallerie des Freikorps Lützow immer wieder aufs Neue gegen die nun zurückgehenden französischen Kolonnen an. Aus Richtung Oldendorf attackierte das 1. Husaren-Regiment der russisch-deutschen Legion, die Infanterie-Bataillone der Legion schlossen sich an. Ebenfalls im Bajonettkampf brachen sie den letzten tapferen Widerstand der französischen Bataillone des rechten Flügels.

Der Sturm der Verbündeten war erfolgreich. Nach etwa 30 Minuten dauerndem Kampf mußte Pécheux für die Reste seiner Truppen den Rückzug befehlen. Es war gegen 18.00 Uhr. Der Rückzug der Franzosen nach Norden vollzog sich trotz der anhaltenden Attacken der Kavallerie-Regimenter auf beiden Flanken und im Rücken, und trotz des anhaltenden Artilleriefeuers der aufgerückten Batterien aus nächster Entfernung, erstaunlich diszipliniert und im Ganzen erfolgreich. Nachdem die Husaren ihnen noch die verbliebenen Geschütze, Munitionswagen und Troßfahrzeuge abgenommen hatten, verschwanden gegen 18.30 Uhr die letzten französischen Kompanien im Barskamper Wald. Um 19.00 Uhr befahl Generalleutnant von Wallmoden die Einstellung der Verfolgung.

In der regnerischen, dunklen Nacht vom 16. auf den 17. September 1813 gelang es Pécheux 1.400 bis 1.500 Mann über Bleckede/Elbe nach Norden zu führen und damit zu retten. Andere Quellen geben sogar etwa 2.000 Mann an. Eine anzuerkennde militärische Leistung, besonders unter Berücksichtigung der Kräfteverhältnisse und der vorausgegangenen Kampfhandlungen.

Das Schlachtfeld heute.

Das Ergebnis der Schlacht
Trotz eines Teilabzuges der Franzosen unter Divisions-General Pécheux war der Sieg der Verbündeten „vollständig“. Offiziere des kaiserlich-russischen Generalmajors Frhr. Von Tettenborn gaben am 19. September in Lüneburg ein Flugblatt folgenden Inhalts heraus: „Die Division Pécheux, welche Marschall Davout auf das linke Elbufer geschickt hatte, wurde am 16.09. bei Göhrde vom General von Wallmoden angegriffen und nach einem hartnäckigen Widerstande gänzlich aufgerieben. Alle Kanonen des Feindes, seine Wagen, ein General nebst sehr vielen Offizieren und über 2.000 Gefangene fielen in unsere Hände, der Rest der Truppen blieb größtenteils tot und verwundet auf dem Platz. General Pécheux selbst entkam mit einigen hundert Flüchtlingen unter dem Schutz der einbrechenden Dunkelheit über die Elbe.

In der Tat hatte das zusammengewürfelte Korps Wallmodens nicht nur die Wahlstatt behauptet, sondern mehr als zwei Drittel des Feindes vernichtet, wobei es sich hier um die 50. (reguläre) französische Division handelte, deren Generale, Offiziere und Unteroffiziere sämtlich kampferprobt und kriegserfahren waren. Bedeutsam ist weiterhin, dass die Franzosen keinen ihrer drei Aufträge ausführen konnten, unabhängig davon, welche Auswirkungen deren Erfüllung auf die Gesamtkriegsführung gehabt hätte. Nach der Anzahl der Beteiligten von etwa 20.000 Mann ist die Bezeichnung „Schlacht“ durchaus zutreffend. Verglichen mit den den Kampfhandlungen der Hauptarmeen 1813/1815 handelt es sich jedoch nur um ein Gefecht, welches allerdings im Zusammenhang der Aktionen des ersten Kriegsjahres gesehen werden muss.

Erinnerungstafel für Eleonore Prochaska in Dannenberg (Elbe).

Das Denkmal für das Gefecht an der Göhrde

Friedrich Brohmann schreibt 1929 in seiner „Geschichte von Bevensen und Kloster Medingen“ über die Errichtung des Denkmals:

Die Anregung zur Errichtung des Denkmals gab der spätere Stadtsekretär G. Spiel in Celle, der als Leutnant an dem Gefecht teilgenommen hatte und schwer verwundet worden war. Aufgrund von Sammellisten, die er in Umlauf brachte, kamen 1.000 Reichstaler zusammen. Als Platz des Denkmals wurde zwischen Oldendorf und Göhrde, etwa 300 Meter von der Landstraße Lüneburg-Dannenberg entfernt, die Stelle gewählt, an der das Gefecht am hartnäckigsten gewesen war, wo die erste Kanone von den Jägern erbeutet wurde und wo das Heldenmädchen Eleonore Prochaska gefallen sein sollte, nämlich die höchste Spitze der Steinker Höhe.
Der Hauswirt Thiemann in Eichdorf gab als Besitzer der Heidefläche den Platz zum Denkmal als Geschenk. Ein einziger mächtiger Findling der zwischen Bevensen und Secklendorf im „Langen Grund“ lag, wegen seiner seltenen Größe weit und breit bekannt war und sagenumsponnen im Volksmunde der „Teufelsstein“ genannt wurde, lieferte 1839 das gesamte Steinmaterial für das Denkmal.

Diesen riesigen erratischen Felsblock für das Göhrde-Denkmal zu bearbeiten und an Ort und Stelle zu liefern übernahm der Maurermeister Griepe in Bevensen gegen eine Vergütung von 1.000 Reichstalern. Wegen seiner ungemeinen Härte ließ sich der Stein schlecht spalten, aber Griepe hatte zu der Zeit einen tüchtigen Steinmetzen aus Holstein, der die Arbeit übernahm. Als dieser den Stein untersuchte, fand er, daß schon vor längerer Zeit ein Versuch gemacht worden war, den Stein zu sprengen. Dem Holsteiner gelang aber die Arbeit. Der Stein zersprang in eine Menge größerer und kleinerer Stücke, und ein Rest liegt noch heute an der alten Stätte. Von den Sprungstücken wurden viele zu Fundamentsteinen verwendet, deren Größe man an den v. Cöllnschen Gebäuden in Bevensen und an der Eisenbahunterführung in Medingen bewundern kann. Aus dem mächtigsten Sprungstücke wurde der Obelikst für die Steinker Höhe zurechtgehauen, und zwar am Fundorte selbst. Hatte das Sprengen des Steines schon viel Arbeit gemacht, so bereitete der Transport von der Fundstätte nach dem Bestimmungsor erst recht große Schwierigkeiten. Weil man in Bevensen nicht so starke Wagen hatte, welche die Blöcke tragen konnten, mußte ein Wagen von Bleckede entliehen werden. Als der Wagen zur Stelle und der Steinblock verladen worden war, wurden die Pferde angespannt. So sehr diese sich abmühten, der Wagen blieb stehen. Der Volksmund behauptete: „Der Stein wird nicht vom Teufel gelassen“. Was die Pferde nicht vermocht hatten, das vollführten Ochsen. Zwölf Zugochsen, gestellt von den drei Bevenser Brennereibesitzern Gade, v. Cölln und Heitsch, brachten den Stein im Sommer 1839 über Dahlenburg nach der Steinker Höhe, und noch Jahrzehnte später wurden in der sandigen Heide die grabentiefen Geleise gezeigt, die das Hinschaffen „dieses Ungeheuers“ verursacht hatte.
Die Aufstellung und feierliche Einweihung des Denkmals fand noch im gleichen Jahre (07. September 1839) statt, nachdem Urkunden und Münzen aller Art dem Grundstein anvertraut worden waren. Der Obelisk trägt die Inschrift: „XVI. SEPT. MDCCCXIII“ und ist auf drei Lagen behauener Findlingsblöcke von ebenfalls sehr ansehnlichem Ausmaße gelagert. 1863 wurde der 50jährige Gedenktag des Gefechtes gefeiert. Zwei Jahre später besuchte Georg V. (1851-1866) gelegentlich einer Rundreise, die er mit dem Kronprinzen Ernst August durch das Lüneburger Gebiet bis zum Wendlande hin machte, das Göhrdeschlachtfeld.

Hinweisschild – Göhrdedenkmal.

Das Denkmal für das Gefecht an der Göhrde, wie es um 1904 in voller Pracht aussah . . .

. . . und wie es sich heute präsentiert.

Von nun an stand das Denkmal, weithin sichtbar, auf stiller weiter Heide einsam und von den Menschen vergessen da., und mit ihm waren auch die vergessen, die unter und neben ihm ruhen, die tapferen Krieger von Freund und Feind. Keine Inschrift – die wenigen Schriftzeichen waren halb von Moos verdeckt -, keine Tafel verriet dem Wanderer, was für ein Denkmal dieses sei. 90 Jahre nach dem Gefecht, 1903, beschloß der Bezirk Nordhannover des Preußischen Landeskriegerverbandes, das Denkmal in seine Pflege zu nehmen und eine würdige Umrahmung zu schaffen.
Das nötige Land wurde von dem Hofbesitzer Brammer in Eichdorf in Größe von etwa 0,75 Hektar erworben und mit Anlagen versehen. Kaiser Wilhelm II. überließ aus dem Artilleriedepot Magdeburg neun Kanonenrohre M. 74 zum Schmucke des Denkmals. An der Vorderseite des Denkmals wurde eine eiserne Tafel angebracht, welche die Inschrift trägt: „Zur Erinnerung an das siegreiche Gefecht an der Göhrde am 16. September 1813. – Gewidmet vom Bezirk Nordhannover des Preußischen Landeskriegerverbandes 1904.“ Die Einweihung der neu geschmückten Gedächtnisstätte fand am Jahrestage des Gefechts 1906 in Gegenwart von etwa 1.400 Kriegern statt, wobei Pastor Wittrock aus Celle die Festrede hielt.
Am Sonntag, dem 14. September 1913, veranstaltete der Bezirk Nordhannover des Preußischen Landeskriegerverbandes eine „Hundertjahrfeier am Göhrdedenkmal“, an der sich die Mitglieder der Kriegervereine und zahlreiche Gäste zu Tausenden beteiligten. Die Kriegervereine der Umgebung führten in historischen Uniformen einige Szenen aus dem Verlauf des Gefechtes vor. Die Oberpostdirektion Hannover hatte an dem Tage beim Denkmal eine Postanstalt mit Fernsprechstelle eingerichtet. Alle dort aufgegebenen Postsachen erhielten den Stempel: „Nahrendorf (Hannover), 14.9.13. Hundertjahrfeier am Göhrde-Denkmal.“

So mag das Denkmal denn stehen:

Unseren Vätern zum Gedächtnis!
Den Lebenden zu ernstem Nachdenken!
Den künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung!

für die an dieser Stelle bestatteten Soldaten des Gefechtes an der Göhrde.

Der Gedenkstein von 1985.

. . . und wie er sich heute präsentiert.

Die Gedenkplatte trägt die Inschrift: "Zum Gedenken an die hier bestatteten Soldaten: Franzosen, Engländer, Russen und Deutsche der Schlacht vom 16.09.1813." Historische Gefechtsdarstellungen in der Göhrde In regelmäßigen Abständen finden auf dem ehemaligen Schlachtfeld in der Göhrde historische Gefechtsdarstellungen statt. Vorab schon einmal einige Links zu Bildern der Gefechtsdarstellungen der Jahre 2000, 2002 und 2005 mit freundlicher Unterstützung von Herrn

Norbert Weise:

Gefechtsdarstellung 2000
Gefechtsdarstellung 2002
Gefechtsdarstellung 2005

Mehr über die Gefechtsdarstellungen demnächst.

Download:
Flyer für die historischen Gefechtsdarstellungen an der Göhrde [964 KB]

Links:
Lützowsches Freicorps e.V.
Kings German Legion
Dahlenburger Heimatmuseum - mit Diorama des Gefechtes an der Göhrde
Alles rund um Napoleon und die Befreiungskriege - die Homepage von Norbert Weise

Quellen:
"Geschichte von Bevensen und Kloster Medingen" von F. Brohmann (1929), DMZ Nr. 30

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Die Geschichte Bad Bevensens

Schon in der Jungsteinzeit, als die Geschichte Bad Bevensens begann, gab es an der Ilmenau eine Art bäuerliche Lebensform, wie aus Funden zu schließen ist.

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Die Steingräber, auch „Königsgräber“ genannt, bei dem Dorf Haaßel, nördlich Bad Bevensens, geben ein plastisches Zeugnis vom Wirken des Menschen in jener Zeit. Während der sogenannten Bronzezeit gab es schon eine recht dichte Besiedelung, wie aus der Fälle der Hügelgräber in der Klein Bünstorfer Heide und der Addenstorfer Heide erkennbar ist. Auch die nachfolgenden Epochen der vorrömischen und der jüngeren römischen Kaiserzeit sind durch Grabfunde am Rande und innerhalb Bad Bevensens belegbar. Das Gräberfeld im heutigen Ortsteil Jastorf aus der römischen Eisenzeit wurde in der modernen Archäologie wegen der Urnenformen und der Grabbeigaben als „Jastorf-Stufe“ weltweit bekannt. Um die Zeitenwende lebte hier der Volksstamm der Langobarden in einem Gebiet, das von der Elbe bis zur Aller reichte. Der sogenannte Bardengau war in 18 Bezirke, sogenannte Gohe aufgeteilt, wobei der Goh Bevensen schon etwa dem Gebiet der heutigen Samtgemeinde Bevensen entsprach.
Bis in diese Zeit läßt sich der Name „Bevensen“ zurückverfolgen; der Herleitung des Ortsnamens mag der Name des Ältesten einer langobardischen Sippen zugrundeliegen, der Babo hieß: Babos Husen – Babenhusen – Bavenhusen – Beuenhusen – Bevenshusen – Bevensen. Im 3. Jahrhundert n. Chr. drangen die Sachsen von Norden ein und nahmen den seßhaften Langobarden die Selbständigkeit, sächsische Geschlechter übernahmen nach und nach die Positionen bardischer Edelinge. In der Folgezeit wanderte ein Teil der Langobarden daher nach Süden ab, die Verbleibenden vermischten sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte mit den Sachsen.
In der karolingischen Zeit entwickelte Bevensen sich zum bedeutenden Ort an der mittleren, bis hierhin schiffbaren Ilmenau, denn Bevensen war zu einem Wik geworden und damit Handelsplatz für Waren aller Art vom Land- auf den Wasserweg und umgekehrt.
Zwischen 950 und 1150 hatte Bevensen Wikrecht, entwickelte sich zu einer Marktsiedlung und gewann sowohl als geistlicher wie weltlicher Mittelpunkt unter den Billungern, die hier einen Haupthof unterhielten, erheblich an Bedeutung. Der Ort wurde zu einer burgähnlichen Anlage ausgebaut und durch die undurchdringliche Ilmenauniederung nach Norden, Osten und Süden geschützt, auf der westlichen Seite verliefen wassergefüllte Gräben und Palisaden, etwa auf der Höhe der heutigen Rathausstraße.
Erste urkundliche Erwähnung findet Bevensen in einer Schrift Heinrich des Löwen um 1162, in der von einem „werendagi de beuenhusen“, der als Zeuge auftritt, berichtet wird. In einer Urkunde Herzog Ottos des Strengen von Braunschweig und Lüneburg vom 6. Januar 1293 wird Bevensen als „oppidum“ bezeichnet, das mit Marktflecken zu übersetzen ist. Die Bewohner dieses oppidum werden „burgenses“, das heißt Bürger, genannt. Nach dem Umbau der kleinen, schon im 9. Jahrhundert erbauten Kapelle zu einer romanischen Kreuzkirche um 1050, richtete der Bischof von Verden um etwa 1231 ein bischöfliches officium mit einem Präpositus ein, und Bevensen wurde zum Archidiakonat, zugleich unterhielt der Bischof von Verden hier einen Sattelhof.

Für das Bevensen längst vergangener Tage wurde die Ansiedlung eines Zistertienser-Frauenklosters bedeutend. Diesem Konvent, im Jahre 1228 aus einem Kreis von Nonnen des Katharinenklosters zu Wolmirstedt bei Magdeburg gegründet, war die Aufgabe zugeschrieben worden, im von Slaven besiedelten Wendland, das dem Gebiet des heutigen Landkreises Lüchow-Dannenberg entspricht, den Christianisierungsprozeß fördern zu helfen. Durch vielerlei widrige Umstände mußten die Nonnen innerhalb von etwa einhundert Jahren mehrmals ihre Wohnstatt wechseln. So kam der Zisterzienser-Nonnenkonvent über Altenmedingen 1336 in das nur einen Kilometer von Bevensen entfernte Medingen, das damals noch Zellensen hieß. Ein bewegter Zeitraum mag die Epoche der Reformation, angeregt und durchgeführt von Herzog Ernst zu Braunschweig und Lüneburg, auch „Ernst der Bekenner“ genannt, gewesen sein. Von Luthers Lehre durchdrungen, traf der Herzog Anordnungen, den Reformationsprozeß behutsam durchzuführen. Sehr starken Widerstand stellt der Konvent des Klosters Medingen dem Herzog entgegen. 1524 beginnend, fand der Zeitraum der Reformierung nach einem erbitterten „Nonnenkrieg“ erst 1554 ein Ende und das Kloster wurde nach der Säkularisation zu einem evangelischen Damenstift, das es bis heute geblieben ist. Jahrhundertlang mußte der Marktflecken mehrfach schwere Rückschläge hinnehmen. Im Zuge des Lüneburger Erbfolgekrieges (1369-1388) wurde Bevensen fast gänzlich zerstört, und viele Einwohner wanderten nach Uelzen und Lüneburg ab. Nur langsam erholte sich die Marktsiedlung. Durch die Bildung von Gilden, auch religiöser Art, entwickelte sich wieder Handel und Handwerk, der Ort gelangte aber nicht wieder zu der früheren Bedeutung und kam unter dem Vogt Heinrich von Spörkn unter den Einfluß der Stadt Lüneburg. Kriege, Seuchen und Brände, besonders der Dreißigjährige Krieg, schädigten den Flecken Bevensen stark. Aus den wenigen erhalten gebliebenen Annalen erfahren wir, dass Bevensen mehrmals an das Kloster Medingen verpfändet wurde. Das Kloster hatte dem Bischof größere Summen Geldes geliehen und als Pfand den ganzen Ort Bevensen bekommen. Wir erfahren weiter, dass im Jahre 1619 ein neues Schulhaus an der Kirche gebaut wurde und damit der Aufbau eines geordneten Schulwesens begann, dass 1685 zum ersten Male das Bevenser Wappen, die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß, als Siegel verwandt wurde und dass 1726 die letzte Hinrichtung auf dem Galgenberg stattfand – ein Bürger hatte seine Frau erstochen – und lesen, dass 1817 die erste Apotheke eröffnet wurde. Das erste Schulhaus in Bevensen wird heute als Gemeindehaus der evangelischen Kirche genutzt.

Seine vorgoethische Zeit verlebte für einen dreijährigen Zeitraum der spätere Privatsekretär und Freund Goethes, Johann Peter Eckermann während der endenden Franzosenzeit von 1810 bis 1813 als „Mairie-Secrétaire“ (Magistratsschreiber) im Marktflecken Bevensen, angestellt durch eine Bestallungsurkunde des Amtes Medingen.
Bevor er in den Kampf gegen Napoleon zog, bescheinigte man ihm, „den anvertrauten Dienst mit ausgezeichnetem Eifer und Tätigkeit vorgestanden zu haben“. In die Ära Eckermanns fiel auch die verheerende Brandkatastrophe am 5. und 6. November 1811, die weite Bereiche des Ortes, so auch die Dreikönigskirche, einäscherte. Der Wiederaufbau brachte, bedingt durch gewonnene Erkenntnisse in puncto Brandschutz und Hygiene, eine Veränderung des Ortsgrundrisses mit sich. Dieser neue Grundriß bestimmt noch heute das Stadtbild Bad Bevensens.

Die Eröffnung der Bahnlinie Hannover – Harburg am 1. Mai 1847 brachte für die ländliche Bevölkerung und das heimische Geschehen in allen Bereichen grundlegende Veränderungen. Mit dem Eisenbahnanschluß und der einsetzenden Industrialisierung begann der wirtschaftliche Aufstieg des Fleckens, der die weitere Ansiedlung von Handwerkern und größeren Betrieben nach sich zog. Durch die sogenannte „Verkoppelung“, die Aufteilung und Zusammenlegung landwirtschaftlicher Flächen zu größeren Einheiten, gewann auch die Landwirtschaft, die ja die Umgebung Bevensens auch heute prägt, an Wirtschaftskraft. Die enge wirtschaftliche Verpflechtung des Bevenser Handwerks und Handels mit der Landwirtschaft drückt auch der Hausspruch eines großen Landhandelunternehmens damaliger Zeit aus: „Stadt und Land – Hand in Hand“.
1889 eröffnete eine größere Maschinenfabrik, die Standard-Werke Wilhelm Schulze KG, ihre Pforten, die vor allem landwirtschaftliche Maschinen herstellte; die Dreschmaschinen des Fabrikats „Erika“ hatten über viele Jahrzehnte einen guten Ruf. Sparkassen wurden gegründet, und bereits 1892 nahm die Molkereigenossenschaft Bevensen ihren Betrieb auf. „Bevenser Theebutter“, wie auch die „Prima Bevenser Landmettwurst“ oder der „Prima Bevenser Landschinken“ der Schlachtermeister Georg Deumann und Hermann Stehr wurden zu Bevenser Spezialitäten, vor allem in den Städten Hamburg und Hannover.

Die Eisenbahn war nicht nur als Transportmittel für Waren aller Art wirtschaftlich für das Bevensen des 19. Jahrhunders interessant, sondern eröffnete noch ganz andere Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Strukturverbesserung. Wurden im Jahre 1848 nur 6.306 Ein- und Ausstiege auf dem Bevenser Bahnhof gezählt, so betrug die Anzahl der Ein- und Ausstiege im Jahre 1899 bereits 41.370. Ein Großteil dieser Reisenden waren Gäste, Sommerfrischler aus Hamburg, Harburg oder Hannover, die im verträumten Ilmenautal ihre Sommerferien verlebten. Denn mit der aufkommenden Industrialisierung und dem Wachstum der großen Städte wuchs auch der Wunsch des Menschen nach draußen, in der Natur und Natürlichkeit kleiner Orte am Rande des turbulenten Stadtgeschehens zu fahren. Die Schönheit der Landschaft um Bevensen, die Idylle dieses kleinen, etwas weltvergessen anmutenden Fleckens wurde von den Großstädtern entdeckt. Einige Gasthausbesitzer bauten ihre Häuser zu Hotels aus. Der alte „Naumann’sche Garten“, später das „Hotel Stadt Hamburg“, verfügte bereits 1895 über ein gutes Dutzend Fremdbetten. Der spätere Besitzer Emil Dreusicke Senior war als exzellenter Weinkenner und für beste Küche bekannt; schon in den zwanziger Jahren reiste man sonntags von Hamburg nach Bevensen, um die vorzügliche Küche zu genießen. Aus dem kleinen Gasthaus Ecke Medinger/Marktstraße (Lüneburger Straße) entstand das größte Haus am Platz, das „Hotel Deutsches Haus“ mit 30 Betten. Schulzes und Beneckes Hotel – beide heute nicht mehr existent – hatten in den zwanziger Jahren mehr und mehr Übernachtungen von Sommergästen, denen sie bereits einen gewissen Komfort boten. In ihren Werbeanzeigen wiesen sie ausdrücklich darauf hin, dass ein „Hausdiener an jedem Zug“ warte. Auch hatten die Bevenser Hotels schon früh – als das elektrische Licht noch nicht überall bekannt war – Gasbeleuchtung, denn seit 1907 hatte Bevensen ein eigenes Gaswerk, und welcher Flecken der Größe Bevensens konnte das schon aufweisen. Das Hotel "Deutsches Haus" ehemals das größte Gasthaus am Ort.

1911 gründete sich der „Verkehrs- und Verschönerungsverein für Bevensen und Umgebung“, um sich der Bedürfnisse der Gäste anzunehmen. Wurde in der Zeit vor der Gründung dieser Institution der Fremdenverkehr mehr oder weniger sporadisch betrieben, so arbeiteten jetzt Kreise der Bevenser Bürger fremdenverkehrsbewußt und erkannten die aufkommende Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges, der sich stetig entwickelte. Auf Initiative des „Verkehrs- und Verschönerungsvereins“, dem nicht nur Bevenser und Medinger Gastronomen, sondern auch viele Kaufleute und Handwerker angehörten, entstand ein Wanderwegenetz, das ständig erweitert wurde. Bänke wurden an schönen Landschaftspunkten aufgestellt und sogar eine Badeanstalt gegenüber dem 1742 errichteten Pastorenhaus (später Superintendentur) am Ostufer der Ilmenau angelegt. Dass in unmittelbarer Nähe dieser ersten Badeanstalt einmal das Thermal-Jod-Sole-Bad liegen würde, ahnte damals natürlich noch niemand.

1912 wurde die Badeanstalt an einem idyllischen Platz unterhalb der Klaubuschhöhen verlegt, und man konnte nun eine „allen hygienischen Anforderungen genügende Fußbadeanstalt“ anbieten. Die Gemeindeväter des Fleckens Bevensen hatten mit der Anlage dieses Strandbades den rechten Griff getan, denn es entwickelte sich zu einem weit über die Grenzen des Kreises Uelzen bekannten Anziehungspunkt. 1929 erhielt Bevensen dann auch die staatliche Anerkennung als Luftkurort und bekam das Stadtrecht.

Dabei war es gar nicht einmal Bevensen, sondern der nur tausend Meter entfernte Nachbarort Medingen, der die ersten Gäste aufgenommen und ihnen Zimmer und Betten angeboten hatte. Schon seit der Gründung des Klosters bestanden enge Bindungen zwischen Medingen und Bevensen, ab den zwanziger Jahren ergänzen sich beide Orte positiv auf dem Gebiet des Fremdenverkehrs. Die grundverschiedenen Charaktere der beiden Orte, die sich bis heute erhalten haben, machen den Reiz des Zusammenspiels aus. Medingen läßt immer noch eine eigenartige und reizvolle Dorfatmosphäre spüren, die Bauernhöfe und Hotels, das Kloster und der Zusammenklang von Natur und Kultur dem Ort geben. Bevensen ist gemütliche Kleinstadt, aber auch geschäftiger Mittelpunkt eines Gebietes, das sich etwa 20 Kilometer nach Osten, 12 Kilometer nach Norden, 10 Kilometer nach Westen und 8 Kilometer nach Süden ausdehnt. Handel und Handwerk bieten ein umfangreiches Waren- und Dienstleistungsangebot.

Die völlige Neuorientierung in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen nach dem Zweiten Weltkrieg stellte auch Bevensen vor Entwicklungsprobleme. Die kleine Stadt mußte in ihrer Ausdehnungsfläche vergrößert werden, denn die Einwohnerzahl war durch die vielen Flüchtlinge um das Doppelte gestiegen. Man entwickelte Bebauungspläne für das Gebiet östlich der Ilmenau, die hier auch zugleich den Bau von weiteren Pensionen und Hotels vorsahen. Erst sehr langsam entwickelte sich in den fünfziger Jahren der Fremdenverkehr. Ein neues Freibad, das „Rosenbad“, nach mühevollem Bau 1956 eröffnet, gab dem Fremdenverkehr einen starken Auftrieb. Ende der fünfziger Jahre wurden die Weichen für die weitere Entwicklung Bevensens gestellt, mit dem Ziel, den Luftkurort zum Kneippkurort auszubauen. Mit großer Zähigkeit und viel Taktik verfolgten Anfang der sechziger Jahre Rat und Verwaltung dieses Ziel. 1963 konnte das erste Kurmittelhaus am Waldrand des „Klaubusch“ oberhalb der Ilmenau, direkt über dem Gelände des alten Strandbades eröffnet werden. Bevensen konnte seinen Gästen nun, außer der guten Luft und seiner vielfältigen Landschaft , auch die Möglichkeit bieten, in einem modernen Kurmittelhaus, ausgerichtet nach der Kneipp’schen Hydriotherapie, zu kuren.
Damit war eine wesentliche Grundlage zur weiteren Entwicklung geschaffen. Die Übernachtungszahlen stiegen, das Bettenangebot erweiterte sich, es setzte eine Belebung der gesamten Bevenser Wirtschaft ein. Impulsgeber für die Wirtschaft war zunehmend der Fremdenverkehr, dessen Bedeutung 1964 über Nacht sogar erstrangig wurde.
Auf der Suche nach Erdgas stieß eine Bohrmannschaft zufällig auf eine eisenhaltige Natrium-Chlorid-Sole-Therme in der Nähe der Auffahrt zur Bundesstraße 4, etwa 3 Kilometer westlich des Städtchens. Die Heilkraft der Quelle galt als erwiesen und so bot die deutsche Erdöl-AG, die diese Quelle erbohrt hatte, sie dem Kurort Bevensen zum Kauf an. Da es technisch schwierig war, das Wasser dieser Thermalquelle nach Bevensen zu leiten, versuchte man auf Anraten des Niedersächsischen Amtes für Bodenforschung, im Kurgebiet eine zweite Quelle zu erbohren. Anfang 1968, ein glückliches Jahr für Bevensen, wurde diese Bohrung fündig. Im gleichen Jahr erhielt Bevensen die staatliche Anerkennung als Kneippkurort und am 4. Dezember war mit der Grundsteinlegung für das Bevenser Kurzentrum ein weiterer wichtiger Schritt getan. Die staatliche Anerkennung zum Mineralheilbad ließ nicht lange auf sich warten und wurde, nach Schaffung der erforderlichen Voraussetzungen, im Jahre 1975 ausgesprochen. Die wirtschaftsschwache Struktur des Zonenrandgebietes, unter der auch Bevensen zu leiden hatte, erforderte die Hilfe der öffentlichen Hand zum Auf- und Ausbau des Ortes. Die Regierungsorgane erkannten wohl, dass Hilfe hier Stärkung des Wirtschaftsgeschehens bedeutete. So wurden die Investitionen der Stadt und der 1967 gegründeten Kurgesellschaft, als Trägerin des Kurzentrums, durch Mittel der öffentlichen Hand unterstützt. Die öffentliche zog auch die private Investitionsbereitschaft nach sich und so ist in Bad Bevensen bis heute ein privatfinanziertes Angebot von etwa 45OO Betten in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Sanatorien und Kliniken entstanden. Damit verfügt die Kurstadt über ein breites Bettenangebot aller Kategorien. In weiser Voraussicht hatte der Stadtrat bereits Ende der fünfziger Jahre Baugelände für Hotels und Pensionen in der Nähe des Kurzentrums ausgewiesen, so sind die Wege der Gäste innerhalb des Kurgebietes nicht weit.

Mit 22OO Arbeitsplätzen im Kur- und Fremdenverkehrsbereich stellt Bad Bevensen in der Wirtschaftsstruktur der Region der östlichen Lüneburger Heide einen beachtenswerten Faktor dar. Aufgrund der positiven Voraussetzungen haben drei Kliniken Bevensen zu ihrem Standort gewählt: Ein umfangreiches Rehabilitationszentrum mit Spezialeinrichtungen für Physikalische Medizin stellt die Diana-Klinik dar. Das Herz- und Gefäßzentrum (früher Herzkreislaufklinik) spezialisiert auf die Herztherapie, ist inzwischen zum Zentrum der Herzchirurgie im norddeutschen Raum geworden. Die Diabetes-Klinik (geschlossen 2004) war eine Fachklinik für Stoffwechselkranke, insbesondere Zuckerkranke.

Mit der Eröffnung des Thermal-Sole-Hallenbewegungsbades im Jahre 197O begann der Ausbau des Kurzentrums zu einem umfangreichen Komplex, zu dem heute ein nach neuesten Erkenntnissen auf dem Gebiet der Balneologie entwickeltes Kurmittelhaus und zwei Thermal-Therapiebecken zählen. Zwei Thermal-Jod-Sole-Freibäder, in denen man auch im Winter unter freiem Himmel schwimmen kann, sind zu beliebten Anziehungspunkten geworden. Das erst 1994 eröffnete Balneum, eine mit vielen Extras versehene Römisch-Finnische Therme, stellt eine sinnvolle Ergänzung zu den vorhandenen balneotherapeutischen Einrichtungen dar. Inmitten des komplexen Kurzentrums ist das Kurhaus inzwischen zum kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt Bad Bevensens geworden

Die harmonische Umrahmung des Kurzentrums bildet der etwa zwölf Hektar große Kurpark. Vier Brücken, die sich über die Ilmenau spannen, verbinden die dem Landschaftsbild des Ilmenautales angeglichene, gepflegte Parkanlage mit der autofreien, gemütlichen Altstadt, die als erlebenswertes Pendant zum Kurviertel gilt. Durch eine stilistisch gelungene Umgestaltung hat die Altstadt als Fußgängerzone das Gesicht längst vergangener Tage zurückbekommen. Ein gutes Beispiel ist die Lüneburger Straße, die eine gewisse Achse in der Altstadt bildet.
Als sie noch den Namen „Am Markte“ trug, Anfang des 20. Jahrhunderts, beherrschten hier Handel und Wandel das Bild; heute hat sie diesen Charakter wiedergewonnen, denn Laden reiht sich an Lädchen, in diesem schmucken, geschmückten Fußgängerbereich. Cafès laden zum Verweilen ein und der Wochenmark auf dem alten Kirch- und Marktplatz unter dem schützenden Turm der Dreikönigskirche ist wieder zum Mittelpunkt des beschaulich-traulichen Städtchens Bevensen geworden. So verbindet sich heute in Bad Bevensen in harmonischer Weise neuzeitliches Kur- und Urlaubsgeschehen mit den Traditionen einer geschichtsträchtigen, in eine reizvolle Landschaft gebettete kleine Stadt.

Kultur und Brauchtum

Trotz der vielen Unbilden, die das Städtchen in den vergangenen Epochen hinnehmen musste, haben sich Brauchtum und Tradition in Bad Bevensen in gewissem Umfang erhalten. Zum „Gilräken“ (Gildeabrechnung) lädt alljährlich die bereits um 12OO gegründete „Unserer lieben Frauen Gilde“ ihre Mitglieder ein, eine Sterbekasse, die im Volksmund Totengilde genannt wird. Die Bevenser Schützengilde, aus einer bereits 1293 bestehenden Bürgerwehr hervorgegangen, feiert als eine der ältesten Gilden Norddeutschlands in jedem Jahr nach Pfingsten ihr traditionsreiches Schützenfest, das zum bekanntesten Volksfest in Bad Bevensen geworden ist.

Stadt- und Kurparkfeste gehören inzwischen zum Brauchtum, wie die Frühjahrs- und Herbstmärkte, die ein Nachklang des Marktgeschehens früherer Jahrhunderte sind. Die gern besuchten Weihnachtsmärkte auf dem alten Kirch- und Marktplatz haben jüngere Tradition. Zum besonderen Charakteristikum des Weihnachtsfestes in Bad Bevensen sind die seit 1842 in der Dreikönigskirche gefeierten Siebensterngottesdienste geworden. Dazu bringen die Bevenser ihre siebenarmigen, pyramidenförmigen Holzleuchter, die Siebensterne, mit in die Kirche, so dass das Kirchenschiff zu Weihnachten in besonders festlichem Lichterglanz erstrahlt. Ursprünglich wurde dieser Brauch aus der Not belebt, als die Kirche einst die Beleuchtung des Gotteshauses nicht mehr finanzieren konnte und die Gemeindemitglieder gebeten wurden, ihre Siebensterne zum Weihnachtsfest mit in die Kirche zu bringen.

Das seit Jahrzehnten veranstaltete „Maisingen“ des Chores der Liedertafel „Germania von 1864“ geht auf Justus Wilhelm Lyra zurück, der von 1869 bis 1878 als Pastor in Bevensen wirkte und hier die Melodie zu Emanuel Geibels Gedicht „Der Mai ist gekommen“ schrieb. Noch heute kündigt eine Tafel am Pastorenhaus davon. Aus bescheidenen Anfängen im Jahre 1948 ist in den vergangenen Jahrzehnten die „Bevensen-Tagung“ zur größten Literaturtagung auf dem Gebiet der niederdeutschen Sprache geworden, zu der sich alljährlich Schriftsteller, Theaterautoren, Sprachwissenschaftler und Freunde der niederdeutschen Sprache im Herbst treffen. Musik und Theater haben in Bad Bevensen eine lange Tradition und gehören als kulturelle Ereignisse in den Jahreskreis. Seit 1954 ist der Kulturverein ein Träger des kulturellen Lebens und arrangiert die alljährliche Theater- und Konzertsaison mit namhaften Künstlern im Theater in der Lindenstraße. Die Kurverwaltung engagiert Künstler aus dem vielfältigen Unterhaltungsgenre für Veranstaltungen im Kurhaus. Harmonisch mitklingend im musikalischen Geschehen sind sowohl die Konzerte sakralen Charakters in der Dreikönigskirche als auch die niveauvollen Kammerkonzertabende im Sommerhalbjahr im kerzenerleuchteten Festsaal des Klosters Medingen, die seit fast fünf Jahrzehnten Musikfreunden Höhepunkte bedeuten. Einen klingenden Namen hat auch die „Bad Bevenser Big-Band“ der Schüler der Fritz-Reuter-Schule. Auch Museen sind Kulturträger. Das Museum Schliekau

Bauern – Bürger – Dörfer

Die Bauern in Bad Bevensens Umgebung und im Landkreis Uelzen, gelten als ein sehr selbstbewusster Menschenschlag. Das hat seine Gründe. Denn gleich nach der Lösung der Bauern aus dem Hörigkeitsverhältnis zu ihren Grundherren ab 1830, begann man mit der Gründung des „Provinzialvereins“, des ersten landwirtschaftlichen Vereins Deutschlands, der sich für die Reform und Modernisierung der Landwirtschaft sehr aktiv einsetzte.

Das Bauerntum zeigte sich den Neuerungen sehr aufgeschlossen und gewann bald auch auf geringeren Böden gute Erträge. Die daraus resultierende wirtschaftliche Kraft und Sicherheit ließ ein Selbstbewusstsein heranreifen, das den Bauern eigen geblieben ist und sie dem Handel und Handwerk zu geschäftstüchtigen Partnern werden ließ. Die bereits zitierten Worte „Stadt und Land – Hand in Hand“ haben auch heute noch Gültigkeit. Die engen Bindungen zwischen Land und Stadt haben auch dazu geführt, dass sich lange vor der 1972 durchgeführten Gebiets- und Verwaltungsreform bereits im Jahre 1965 18 Gemeinden mit Bevensen auf freiwilliger Basis zur Samtgemeinde Bevensen zusammenschlossen. Heute gehören zur Samtgemeine Bevensen die Gemeinden Altenmedingen, Barum, Emmendorf, Himbergen, Jelmstorf, Römstedt und Weste mit insgesamt 41 Ortsteilen, ca. 17.000 Einwohnern und einem Areal von 23.705 Hektar.
Zur Stadt Bad Bevensen wurden im Zuge der Gemeindereform 1972 die umliegenden Dörfer Medingen, Seedorf, Sasendorf, Klein Bünstorf, Jastorf, Klein- und Groß Hesebeck, Röbbel und Gollern als Ortsteile eingemeindet. Mit den Ortsteilen zählt die Stadt Bad Bevensen ca. 9.000 Einwohner und hat eine Ausdehnung von 4796 Hektar. Die Dörfer um Bad Bevensen haben bis in unsere Tage ihren alten dörflichen Charakter bewahren können. In Altenmedingen, einst Zwischenstation des Zisterzienserinnen-Konvents des Klosters Medingen, findet man in der alten Mauritius – Kirche einen der in der Lüneburger Heide seltenen Reihenaltäre aus dem 15. Jahrhundert. In Niendorf I, nahe Altenmedingen, ist mit dem Tipp`schen Hof noch ein traditionelles Gehöft mit angegliederten, von Feldsteinmauern umzogenen Schweinemastweiden mit hohen Eichen und Buchen erhalten. In Römstedt imponiert die kompakte Kirche, die einst auch Wehrkirche war. Der 10 Kilometer nordöstlich Bad Bevensens gelegene Ort Himbergen hat mit seinen 2.000 Einwohnern Mittelpunktcharakter. 24 Dörfer zählen zum Kirchspiel Himbergen, Handel und Handwerk bestimmen neben der Landwirtschaft das Ortsgeschehen. Der alljährlich unter dem Kirchturm gefeierte Himberger Markt, ein deftiges dörfliches Volksfest, lässt die Marktfunktion vergangener Zeiten aufleben.

In Masbrock gibt es noch eines der rar gewordenen Zweiständer-Bauernhäuser und die fast geschlossene Anlage eines Rundlingsdorfes bildet den historischen Ortskern von Oetzendorf, 6 Kilometer südöstlich Bad Bevensens auf einer Anhöhe gelegen. Behäbige, typisch niedersächsische Bauernhäuser findet man in allen Dörfern rund um Bad Bevensen. Musterbeispiele der Restaurierung alter Fachwerkhäuser bilden den Mittelpunkt des alten, eichenbestandenen Veestdorfes Weste. Hier ziert auch eine nach alten Vorlagen wiedererbaute Kapelle den Ortskern. In Groß Hesebeck, idyllisch im Tal der Hese, auch Röbbelbach genannt gelegen, treffen sich nicht nur die Freunde der plattdeutschen Sprache allmonatlich „to`n Plattsnacken“, hier ist auch der alte Brauch des Kopfwurstessens zur Winterzeit lebendig geblieben. Klein Hesebeck lässt noch fragmenthaft den alten Rundlingsgrundriß erkennen und in Jastorf, einer uralten Siedlung an der Ilmenau, setzen Schützenfest, Feuerwehr- und Sportvereinsbälle die alten gemütlichen Dorffeste fort. Das Ortsbild in Emmendorf wurde im Rahmen des Dorferneuerungs-Programmes des Landes Niedersachsen verschönert. Die Dörfer der fruchtbaren Kleilandschaft westlich des Ilmenautales lassen an ihren alten Bauernhäusern auch heute noch den einstigen Reichtum ihrer Erbauer erkennen, wie in dem Dorf Barum mit seiner Imposanten, alten Dorfkirche. In den vergangenen Jahrzehnten haben viele Neubürger, die in nahen Städten ihrer Arbeit nachgehen, in den Dörfern Wohnstatt gefunden. Neue Siedlungen sind an den Dorfrändern entstanden, die die alten Dorfmittelpunkte aber in ihrem Charakter kaum stören. Bauern und Bürger leben in harmonischer Nachbarschaft und pflegen und feiern gemeinsam das Brauchtum und die traditionsreichen, rustikal-ländlichen Feste.

Text: Jürgen Warnecke
Fotos: Privatsammlung A. Springer

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Hundertjahrfeier zu Bevensen 1813–1913

Kurze Erläuterung des historischen Festzuges (Verfaßt von Karl Meyer-Jelmstorf und C. Petersen-Bruchtorf, 1913). 

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Die Zeit, in der ein mächtiger Wille des Fremdherrn Bande sprengte, wird wieder lebendig vor unseren Augen. Dankbaren Herzens gedenken wir der großen Männer und ihrer völkerbefreienden Tat. Das stolze Deutsche Reich in Trümmern. Wer hätte es je gedacht! Eine glorreiche tausendjährige Geschichte schien für dauernden Bestand der Nation zu bürgen. Jahrhunderte hindurch hatte sich die alte deutsche Treue, die Siegfriedskraft, der deutsche Fleiß, die deutsche Redlichkeit, kurz echtes deutsches Wesen erhalten und bewährt. Da kam die Zeit, in der das deutsche Volk auf den gehäuften Lorbeeren ein bequemes Ruhebett suchte und fand. Der Stern des Volkes sank gar schnell. Entrechtet und geknechtet, gepeitscht und zertreten beugte man sich dem korsischen Eroberer, bis dann nach 7 Jahren das alte Germanenblut aufwallte. Die edelsten Männer und Frauen standen an der Spitze der gewaltigen Erhebung von anno 13. Sie lehrten das Volk sich auf sich selbst besinnen, klarer sehen, freier denken. Mit Wort und Schrift wühlten sie die Seelen auf, Gefühl wuchs aus zur Leidenschaft. Es konnte nimmer fehlen, sie drangen durch mit Mut und Kraft zum Ziel. Auf neuer Grundlage erstand das alte Reich in neuem Glanze. Die Männer der Freiheitskriege hatten den Weg gewiesen, den man beschreiten muß, um im Staatenkreis der Welt den Platz an der Sonne zu erreichen. Eine durchgreifende Friedensarbeit setzte ein und führte das Volk von Stufe zu Stufe hinauf zur Höhe. Ein Jena wird uns nicht wieder beschert werden. Wir beherzigen die Mahnung, die da scharf und schneidend spricht: "Weh' einem Volk, das schläft!" Und wenn der Wächterruf vor 100 Jahren gellend klang: "Mein deutsches Volk erwach, erwach!" so tönt's uns heute in tiefster Seele nach: "O bleibe wach, mein deutsches Volk!"

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Kaiser Wilhelm I. in Bevensen

Das Thema "Kaiser Wilhelm I. in Bevensen" ist ein Projekt, welchem sich der Verein "Historisches Bevensen e. V." in den ersten Jahren seines Bestehens ausführlich gewidmet hatte.

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Zwei Besuche des deutschen Kaisers Wilhelm I. in Bevensen in den Jahren 1871 und 1872 sind belegt. Er befand sich auf der Reise von seiner Residenz in Berlin zu seinem Jagdschloss in dem nicht weit entfernten Forst Göhrde.

Über 250 Seiten Aktenmaterial liegen dem Verein über diese Reisen zur Auswertung vor (Aktenbestand des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs). Nachfolgend können Sie einen kurzen Lebenslauf Wilhelms I. einsehen. 

Kaiser Wilhelm I. versetzte 1871 und 1872 Bevensen in Aufregung.

Wilhelm I., König von Preußen und Deutscher Kaiser
Vom 02.01.1861 bis 09.03.1888 war er König von Preußen und ab dem 18.01.1871 zugleich Deutscher Kaiser. Wilhelm wird am 22.3.1797 in Berlin als zweitältester Sohn Friedrich Wilhelms III. und seiner Gemahlin Luise von Mecklenburg-Strelitz in Berlin geboren. In der Familie muss er als Zweitgeborener häufig zurückstecken, im gesellschaftlichen Leben hat der hochgewachsene gutaussehende Hohenzollernspross, zumal bei den Damen, mehr Erfolg als sein Bruder. Eine Liebesgeschichte mit der bildschönen Prinzessin Elisa Radziwill gerät zur langwierigen tragikomischen Staatsaffäre, weil sich der preußische Hof nicht dazu durchringen kann, die Verbindung als ebenbürtig zu akzeptieren. So heiratet der Prinz schließlich am 11.6.1829 die energische, hochgebildete Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach. Aus der Ehe, die sich bald auseinander lebt, gehen neben dem Thronfolger Friedrich noch eine Tochter, Luise hervor.

Kronprinz Wilhelm von Preußen um 1850
Die Familie lässt sich in Babelsberg ein neogotisches Schloss bauen. Wilhelm macht eine militärische Karriere, die auch diplomatische Aufgaben mit sich bringt. In der Achtundvierziger Revolution erhält er durch sein militärisches Eingreifen den Beinamen “Kartätschenprinz”. Um vom eigenen Versagen abzulenken, veranlasst ihn der königliche Bruder, nach England zu fliehen. Nach seiner Rückkehr macht sich Wilhelm durch das Wüten seiner Truppen bei der Niederschlagung der Revolution in Baden erneut verhasst. Ab 1857 vertritt er den kranken König, ab 1858 fungiert er als Prinzregent. Nach dem Tod des Bruders krönt sich Wilhelm I., er ist immerhin schon 61 Jahre, am 18.10.1861 analog zur Selbstkrönung seines Vorfahren Friedrich I. in Königsberg. Er entlässt reaktionäre Politiker und beginnt eine gemäßigt liberal-konservative Politik. Die scheint im Dezember 1861 bereits gescheitert, als die Wahlen ein erdrutschähnliches Ergebnis bringen. Die bisher führenden Konservativen erhalten nur 14 Sitze, die liberale Fortschrittspartei bekommt 109 Mandate. Nach der Auflösung des Abgeordnetenhauses kommt es noch schlimmer, elf Sitze für die Konservativen, 133 für die Fortschrittspartei. Der König ist in einer Sackgasse und denkt ans Abdanken. Er ist sicher, dass ihm dieses Parlament nicht den Etat für seine Heeresreform bewilligen wird.

Die Lösung aus der Klemme ist Bismarck, den der König 1862 zum Ministerpräsidenten beruft, und der mit „Blut-und-Eisen-Politik“ nicht nur das Gesetz zur Heeresreform durchpeitscht.

Kaiser Wilhelm I. um 1871
1864 steigt die Popularität des Königs nach dem erfolgreichen militärischen Eingreifen gegen den dänischen Versuch sich Schleswig einzuverleiben. Die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg werden gemeinsamer Besitz von Österreich und Preußen. Im Krieg gegen Österreich um die Vormachtstellung in Deutschland siegen die Preußen 1866 bei Königgrätz. Preußen erhält Schleswig-Holstein und die Zustimmung Österreichs zur Bildung eines Staatenbundes. Der Deutsche Bund wird aufgelöst, der Norddeutsche Bund unter Führung Preußens gegründet, dessen Kanzler Bismarck wird. Nach einem Konflikt mit Frankreich über die spanische Thronfolge schlägt eine deutsche Armee unter Führung Preußens die Franzosen am 2.9.1870 bei Sedan. Bismarck gewinnt die süddeutschen Fürsten für die Gründung eines deutschen Nationalstaates. Am 18.1.1871 wird Wilhelm I. in Versailles zum Kaiser des Deutschen Reichs proklamiert. Der Geldsegen der französischen Reparationszahlungen beschert dem Deutschen Reich die “Gründerzeit“, der Kaiser spielt kaum noch eine Rolle. Die Politik macht „König Bismarck“. „Kulturkampf“, Sozialistengesetz, aber auch Sozialgesetzgebung prägen preußisch-deutsche Entwicklungen und – nunmehr – eine konsequente Friedenspolitik. Der Kaiser genießt eine ungebrochene Popularität, die sich noch verstärkt, als er zwei Attentate überlebt. Nach seinem Tod am 9. März 1888 kondolieren über 200.000 Untertanen im Berliner Dom.

Quelle: "Preussen – Chronik eines deutschen Staates" Nach alten (mündlichen) Überlieferungen soll der auf dem Gemälde Anton von Werners „Proklamation des Deutschen Kaiserreiches“ links im Vordergrund stehende Angehörige des Garde du Corps aus unserem Bevensen stammen. Es könnte sich um die Person Louis Stellmacher oder Josef Laukwitz handeln. Nachforschungen vor Ort laufen noch. Wer hat Informationen darüber?

Schreiben Sie bitte Ihre Kenntnisse in das "Bevenser Geschichtsforum".

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Max Schmeling und das Schwimmbad

Anläßlich des Neubaus des Bevensr Schwimmbades (später Rosenbad) Anfang der 50er Jahre besuchte der ehemalige Schwergewichts-Boxweltmeister Max Schmeling Bevensen.

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Um Gelder für den Neubau zu bekommen, wurde auf dem alten BSV-Sportplatz ein Fußballspiel zwischen Vertretern aus Rat- und Verwaltung und der Handwerkerschaft organisiert. Max Schmeling hatte die ehrenvolle Aufgabe, den Anstoß durchzuführen.

Sonntag, 26. Juli 1953, auf dem BSV-Sportplatz in Bevensen: V.l.n.r.: Bürgermeister Ewald Twellhegen, Max Schmeling, Hans Mölders.

Max Schmeling inmitten der Bevenser Honoratioren.

Die Mannschaften stellen sich zum Spiel auf und begrüßen den Box-Weltmeister.

Anstoß. Der Box-Weltmeister gibt das Benefiz-Fußballspiel für das Bevenser Rosenbad frei.

Das Spiel hat begonnen.

Umzug durch die Stadt.

"Maxe", als er noch boxte.

Max Schmeling verstarb am 2. Februar 2005.

Fotos: Stadtarchiv Bad Bevensen, Andreas Springer, Falk Albrecht.

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Molkerei Bevensen

Die nachfolgend veröffentlichten Information der Molkerei-Genossenschaft Bevensen entstammen der Chronik "60 Jahre Molkerei Bevensen EGMBH in Bevensen 1892-1952". Mehr…

Diesen wundervoll gestalteten hier abgebildeten Kopfbogen benutzte einst die Molkerei-Genossenschaft Bevensen, die zugleich eine Rahmstation in Bienenbüttel unterhielt.

Die Informationen der Chronik beschreiben die ersten 60 Jahre der Molkerei seit ihrer Gründung. Der Text ist ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen, sondern für die Mitglieder der Genossenschaft.

Gebäude der Molkerei.

Im Bevenser Gebiet gab es weitsichtige und fortschrittliche Landwirte, die den Vorteil einer gemeinsamen Verarbeitung der Milch auf genossenschaftlicher Grundlage erkannten. Nach diversen Vorbesprechungen wurde am 22. Juni 1892 die Gründung der Genossenschaft unter dem Namen „Molkerei Bevensen e.G.m.u.H." vorgenommen. In den Vorstand wurden gewählt Hofbesitzer H. Campe -Kl. Hesebeck, als Vorsitzender, Aug. Sander-Addenstorf, F. Haberland- Röbbel, H. Meyer Ill-Oetzendorf und H. Brüggemann-Havekost. In den Aufsichtsrat wählte man Herrn Hofbesitzer H. Tipp-Secklendorf als Vorsitzenden, H. Stolte-Jastorf, H.Gade-Jastorf, H.Brodermann-Hohenbünstorf, H.Schliekau- Bruchtorf, Brunhöber-Heitbrack. In der Gründungsversammlung erklärten sofort 33 Landwirte den Beitritt mit einer Milchlieferung von 1000 Liter täglich. Aus den nun folgenden Protokollaufzeichnungen sieht man, mit welchem Tempo an die Errichtung der Molkerei herangegangen wurde.

Die Belegschaft um 1958. In der mittleren Reihe (3. v. l.) Betriebsleiter Finke.

Im August 1892 wird ein Grundstück, 3A Morgen, gekauft für 2400.-- Mark von den Campenschen Erben. Januar 1893 werden die Bauarbeiten dem Maurermeister Harms für 21000 Mark und dem Zimmermeister Bock für 3850 Mark übertragen. Bei der Kreissparkasse wurde ein Darlehn von 50000 Mark zu 3s/4% aufgenommen. Die Maschinenlieferung erhält die Maschinenfabrik A. Schönemann & Co., Berlin. Als Geschäftsführer wird Herr Th. Meyer aus Bevensen angestellt. Zum 1. August 1893 wird der Molkereiverwalter Müller eingestellt und diesem die Beaufsichtigung der Bauarbeiten bis zur Inbetriebnahme der Molkerei übertragen. Alle Einzelheiten wie Milchanfuhr, Inventarbeschaffung wurden geregelt und protokollarisch alles niedergelegt. Am 1. November 1893 wird der Betrieb eröffnet. Die Mitgliederzahl ist inzwischen auf 52 gekommen. Das Vertrauen zu der Molkereigenossenschaft steigt. Dieses zeigt die Zunahme der Mitglieder. Ende 1894 sind es bereits 113, 1899 schon 152 Mitglieder. Der Molkereiverwalter Müller scheidet am 31.12.1894 aus. Die Leitung des Betriebes wird zum 1.1.1895 dem Molkereiverwalter Otto Hardt übertragen. Die Milchanlieferung ist entsprechend gestiegen, sodass die vorhandene Maschinenleistung nicht mehr ausreicht. 1899 wird bereits ein größerer Dampfkessel und 1901 eine größere Dampfmaschine eingebaut. Auch die Pasteurisierung der Milch wird eingeführt. Der Molkereiverwalter Hardt bleibt bis 30. April 1901. Am 1. Mai übernimmt der Molkereiverwalter Kleindienst die Leitung.

Das Betriebsbüro 1956.

Immer mehr Landwirte schließen sich der Genossenschaft an, am 31.12. 1905 sind es bereits 186 Mitglieder. In einer Generalversammlung im Achillesschen Hotel in Bevensen, am 19. Mai 1906 wird der Bau der Rahmstation Bienenbüttel beschlossen. Grund dieses Beschlusses ist die evtl. Entstehung einer neuen Molkerei in Bienenbüttel, wodurch Bevensen ein Teil seiner Milch verloren gehen würde.
Bei der Abstimmung über den Bau der Rahmstation in Bienenbüttel sind 62 Stimmen für den Bau, 5 Stimmen dagegen, 1 Stimme unbeschrieben.

Aus dem Bezirk Bienenbüttel werden Herr Hahn-Eitzen in den Vorstand und Herr Sander-Wulfstorf in den Aufsichtsrat gewählt.
Anfang 1906 gehören nun zum Vorstande die Herren H.F. Meyer-Jastorf als Vorsitzender, H. Meyer Ill-Oetzendorf, H. Hyfing-Römstedt, Carl Meyer-Seedorf, Bruns-Höver, Aug. Sander-Addenstorf, L. Hahn-Eitzen, zum Aufsichtsrat die Herren H. Tipp-Secklendorf als Vorsitzender, Fr. Gehrdts-Eppensen, Lübbers-Bevensen, Bautsch-Gr. Hesebeck, Fr. Meyer-Medingen, H.Schliekau-Bruchtorf, Fr. Sander-Wulfstorf. Am 1. November 1906 wird der Betrieb der Rahmstation Bienenbüttel eröffnet. Der Mitgliederbestand der Molkerei Bevensen ist bis zum 31.12.1906 auf 237 gestiegen. Am 31.12.1910 zählt die Genossenschaft bereits 297 Mitglieder. Die Milchanlieferung ist dementsprechend gestiegen. Die Milchlieferanten haben volles Vertrauen zu ihrer Genossenschaft. Der Milchviehbestand wird gehoben und die Milcherzeugung intensiver betrieben. Die tägliche Milchanlieferung ist in Bevensen 11000 Liter, in Bienenbüttel 2500 Liter.

An der Ausgabe für Rückgabemilch für Lieferanten.

Zwangsläufig kommt die Notwendigkeit einer Erweiterung des Betriebes in Bevensen. In einer Vorstands- und Aufsichtsratssitzung am 28.8.1909 wird ein Erweiterungsbau beschlossen und neue moderne Maschinen gekauft. Es werden vorerst 27000 Mark bewilligt.
Die Neuanlage ist Mitte Juli 1910 fertig und nunmehr ist die Molkerei Bevensen einer der mustergültigsten Betriebe in Norddeutschland, der von vielen Interessenten besichtigt wird. Im August 1914 beginnt der 1. Weltkrieg mit seinen Folgen. Die Milchlieferung geht durch zwangsweise Eingriffe in den Kuhbestand zurück. Nach dem verlorenen Weltkrieg kommt 1922/23 die Inflation. Weltkrieg und Inflation konnten den Bestand der Genossenschaft Bevensen nicht erschüttern.

Milchkannen über Milchkannen.

Am 26. Dezember 1925 starb der langjährige Betriebsleiter Direktor Walter Kleindienst nach fast vollendeten 25 Jahren Dienstzeit. Als Nachfolger wurde am 1. Februar 1926 Herr Joh. Eggers gewählt, welcher nach 2V*jähriger unerfreulicher Gastrolle wieder ausscheiden mußte. Im Juni 1929 übernimmt Herr Richard Freyer die Leitung. In der Besetzung des Vorstandes und Aufsichtsrates sind in den letzten Jahren Aenderungen eingetreten. Der Vorstand setzt sich am1.1.1929 ausfolgenden Herren zusammen: H.Hyfing-Römstedt als Vorsitzender, H. Hoyer-Edendorf, Fr. Kahlstorf-Masbrock, H.Meyer-Oetzen-dorf, H. Rose-Altenmedingen, Georg Meyer-Seedorf, Fr. Sander-Wulfstorf. Im Aufsichtsrat sind die Herren Fr. Gehrdts-Eppensen als Vorsitzender, C. Hagelberg-Taetendorf, H. Campe-KI. Hesebeck, L. Hahn-Eitzen, W. Saucke-Altenmedingen, Sprätz-Secklendorf, Fr. Meyer-Medingen. Bereits in der nächsten Generalversammlung am 27. März 1929 ändert sich die Zusammensetzung der Organsmitglieder, in den Vorstand werden neu gewählt die Herren Könnecker-Römstedt und August Wille-Addenstorf. In den Aufsichtsrat kommt Herr Th. Rehse-Altenmedingen. 1930 kommen in den Aufsichtsrat Herr Otto Burmester-Kl. Bünstorf und H. Meyer(6)-Höver hinzu.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass im Jahre 1927 auf Anregung des Lüneburger Herdbuches die obligatorische Leistungskontrolle mit Futterberatung nach dänischem und holländischem Muster eingeführt wird, die sich in der Steigerung der Milchleistung segensreich auswirkt. Diese Maßnahme ist ein Beweis für die fortschrittliche Bestrebung unserer Landwirtschaft, denn es gab seinerzeit in Deutschland nur wenige Molkereibetriebe, die diese Leistungskontrolle durchführten.
Es kam nun das Jahr 1933 mit seinen Umstellungen im ganzen Wirtschaftsleben. In der außerordentlichen Generalversammlung am 10. Juni 1933 wurde der Beschluß gefasst, Jie Rahmstation Bienenbüttel von der Molkerei Bevensen zu trennen, da die Unkosten durch die doppelte Betriebseinrichtung zu hoch wurden. Die endgültige Trennung findet am 1.0ktober1933 statt, mit der gegenseitigen Versicherung eines weiteren guten nachbarlichen Verhältnisses.

Der Aufsichtsrat der Molkerei 1958: Hintere Reihe v.l.n.r.: Betriebsleiter Finke, G. Meyer, G. Hyfing. Vordere Reihe v.l.n.r.: G. Mennerich, H. Campe, Vorsitzender O. Burmester, J. Hilmer.

Durch das Ausscheiden der Bienenbütteler Organsmitglieder besteht nun der Vorstand aus folgenden Herren: Fr. Kahlstorf als Vorsitzender, Wilh. Strampe-Barum, Georg Meyer-Seedorf, H. Rose-Niendorf l, H. Könnecker-Römstedt, Alb.Meyer-Oetzendorf, der Aufsichtsrat: Fr. Gehrdts-Eppensen als Vorsitzender, C. Hagelberg-Taetendorf, H. Campe-KI.Hesebeck, H. Meyer-Höver, Th. Rehse-Altenmedingen, Gerh. Meyer-Jelmstorf, Carl Bautsch-Gr. Hesebeck. 1934 wird Herr Fr. C. Gehrdts an Stelle seines Vaters und 1935 die Herren Albert Niemann-Höver und Heinrich Baumgarten-Niendorf l in den Aufsichtsrat gewählt. 1936 kommt Herr Herb. Oellien-Seedorf in den Vorstand. Am 8. August 1936 wird der Bau eines Nebengebäudes auf dem Hofe der Molkerei beschlossen, in dem das Laboratorium, Werkstelle, Waschküche, Garage, Stallungen untergebracht werden. Die Jahre von 1934 bis 1939 verlaufen verhältnismäßig ruhig, da die gesamte Wirtschaft durch die Zwangswirtschaft gelenkt wird. Auch durch den 2. Weltkrieg 1939—45 zieht die Zwangswirtschaft hindurch mit Leistungskämpfen und Erzeugungsschlachten. Von Kriegsschäden bleibt die Molkerei verschont. Am 17. April 1945, nachmittags 16 Uhr, wird dieStadt Bevensen durch alliierte Truppen besetzt und der gesamte Verkehr lahmgelegt. Trotzdem kommen am 18. April die Milchwagen von Gr. Hesebeck und Havekost-Masbrock treu und brav mit der Milch in Bevensen an, so daß wir wenigstens die Stadt mit Milch versorgen konnten. Dann wurde der Verkehr täglich besser. Da die Molkereien Uelzen und Bienenbüttel durch Stromausfall still lagen, haben wir einige Tage einen Teil dieser Milch mitverarbeitet. Die Kohlenzufuhr blieb ein schwieriges Problem. Zeitweise musste der Dampfkessel mit teurem Grubenholz, dann wieder mit grünem Holz, was nicht brennen wollte, geheizt werden, bis die Zuckerfabrik Uelzen aus Restbeständen mit Kohle aushalf. Langsam kam dann der Eisenbahnverkehr wieder in Gang und brachte Kohle heran. Dann konnten wir auch die Mengen Butter und Quark, die im Kühlraum hoch aufgestapelt waren, zum Versand bringen.

Der Vorstand der Molkerei 1958. Hintere Reihe v.l.n.r.: W. Funk, K.O. Meyer, Betriebsleiter W. Finke. Vordere Reihe v.l.n.r.: W. Hyfing, Vorsitzender W. Strampe, H. Moritz.

Aber auch diese unruhige Zeit ging vorüber, wenn sie allen schon eine starke Nervenprobe war, aber der Krieg war vorbei; leider wieder ein verlorener Krieg, dessen tragische Folgen wir nun zu tragen haben. Der genossenschaftliche Zusammenhalt hat sich aber bewährt und hat unsere Genossenschaft über diese schwere Zeit hinweggebracht. Es wird in diesem Sinne weitergeschafft.

Die Butterei 1956. Butterfertiger (6000 Liter) aus V2 A-Stahl, 2 Rahmreifer und Rahmkühler.

Die seit langen Jahren geplante Erweiterung des Kesselhauses durch Anschaffung eines größeren Dampfkessels wird 1947 Wirklichkeit.
Die Zusammensetzung des Vorstandes und Aufsichtsrates hat sich inzwischen wieder geändert. Seit 1948 besteht der Vorstand aus folgenden Herren f Wilhelm Strampe-Barum als Vorsitzender, Wilh. Hyfing-Römstedt, Heinr. Moritz-Heitbrack, Karl Otto Meyer-Seedorf, Wilh. Funk-Niendorf. Der Aufsichtsrat: Otto Burmester-KI. Bünstorf als Vorsitzender, Julius Hilmer-Taetendorf, H. Campe-KI. Hesebeck, Fr. C. Gehrdts-Eppensen, Herrn. Schulz-Seck-lendorf, Gerh. Hyfing-Vorwerk. Neben der Leistungskontrolle wird seit 1950 zur Tbc-Bekämpfung die Euterkontrolle durchgeführt.

Das Betriebslaboratorium 1956.

Nicht unerwähnt darf bleiben, dass nach der Währungsumstellung am 21. Juni 1948 infolge der gesunden Finanzlage der Genossenschaft die Geschäftsanteile der Mitglieder mit 1 zu 1 aufgewertet werden konnten.
Am Schluss sollen noch Zahlen sprechen. Im ersten vollen Geschäftsjahr 1894 wurden täglich 4518 Liter Milch verarbeitet. Mai 1952 ist die Anlieferung täglich 23000 Liter von 383 Mitgliedern.
Viele Anerkennungen für Qualitätserzeugnisse in Form von Diplomen und Ehrenpreisen auf landwirtschaftlichen Schauen und Ausstellungen der D. L. G. wurden der Genossenschaft zuerkannt.

Im Jahre 1952 können die Mitglieder auf ihr Werk mit Stolz zurückblicken, und all den Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, welche die Geschicke in selbstloser Weise geleitet haben, soll Dank und Anerkennung gezollt werden.

Das Milchlager 1956 mit 4 Milchlagertanks à 4000 Liter.

Notgeld der Molkerei-Genossenschaft Bevensen aus dem Jahre 1921.

Fotos: Sammlung Springer

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Paul v. Hindenburg in Medingen

General von Hindenburg, der spätere Reichspräsident, und seine Familie waren mit Niedersachsen aufs Engste verbunden. Mehr…

Feldmarschall v. Hindenburg war familiär verbunden mit Medingen.

Im März 1911 erbat v. Hindeburg seinen Abschied als Soldat und ging nach Hannover in den Ruhestand. In Hannover, wo er schon als Leutnant gern geweilt hatte, lebte Hindenburg recht zurückgezogen. Er pflegte eine kleine, gewählte Geselligkeit, trat auch in Verbindung zum Verein ehemaliger Kameraden des Gardekorps in Hannover, das ihn zum Ehrenmitglied ernannte und dessen Veranstaltungen er stets besuchte, machte gern lange Spaziergänge durch den herrlichen Eilenrieder Stadtwald, hielt sich aber von öffentlichen Auftritten fern.

Im Ton der Hindenburg-Begeisterung nach dem Ersten Weltkrieg heißt es in dem zu Ehren des "Helden von Tannenberg" zusammengestellten Buch "Hindenburg – Denkmal für das Deutsche Volk"" über den Vorkriegs-Ruheständler, der von seiner bevorstehenden Feldherrnrolle noch nichts ahnte: "Nachdem sich Hindenburgs jüngste Tochter mit dem Dragoner-Oberleutnant von Pentz in Hannover vermählt hatte, war es noch einsamer im Hindenburgschen Hause geworden ...Manch Erbstück im Speisezimmer erzählte ein Stück Familiengeschichte, manche Erinnerung im Arbeitsgemach von ernsten und frohen Stunden. Auf dem großen Schreibtische unweit des Fensters Bilder der geliebten Frau, der Kinder und Enkelkinder, gegenüber an der Wand, neben einem voll gefüllten Bücherschrank, der abgenutzte Säbel und durchlöcherte Helm, beides von dem jungen Offizier in der Schlacht bei Königgrätz getragen..."

Begrüßung des Reichspräsidenten durch die diensttuenden Gendarmen der näheren Umgebung: v.r.n.l.: 2. von rechts Hauptwachtmeister August Suhr (Ebstorf), Hauptwachtmeister Wilhelm Zacher (Barum), Hauptwachtmeister Bohn (Bevensen), Hauptwachtmeister Reuscher (Emmendorf) und Obermeister Rex aus Bevensen. Links im Vordergrund Schwiegersohn Christian von Pentz, im Hintergrund das alte Amtsgericht (um 1927).

Nach dem 1. Weltkrieg ging der gefeierte Generalfeldmarschall und "Held von Tannenberg" wiederum nach Hannover, um seinen Ruhestand fortzusetzen. Sein Schwiegersohn, der Hannoveraner von Pentz rückte im Laufe der 20er Jahre, ebenso wie sein Sohn Oskar, zum Generalleutnant auf, seine Garnisonsstadt wurde Lüneburg. Auf der Suche nach einer angemessenen Wohnung in ruhiger Lage kam, die Familie von Pentz auf das leerstehende Amtsrichterhaus in Medingen. Der Medinger Amtsgerichtsrat Stölting residierte auf seinem Rittergut in Bruchtorf und benötigte die ihm zustehende Dienstwohnung nicht.

Für die Kinder der Familie war der Wohnort ideal. Im Schatten des ehrwürdigen Klosters, in unmittelbarer Nähe der Medinger Mühle und direkt am Weinberg und am Ilmenauufer gelegen, bot die Umgebung des Amtsrichterhauses Möglichkeiten für Spiel und Besinnung.

Ein Gedenkstein unmittelbar hinter dem Amtsrichterhaus an der Ilmenau erinnert an den gefallenen Sohn der Familie, Bernd-Dieter von Pentz, der sich an diesem idyllischen Ort gerne aufgehalten hatte.

Paul von Hindenburg bei einem Spaziergang durch Medingen, begleitet von seiner Tochter Annemarie und seinem Schwiegersohn Christian von Pentz. Im Hintergrund das "Hotel Vier Linden" (um 1927).

Der ganze Ort war in heller Aufregung, wenn der Generalfeldmarschall und spätere Reichspräsident Tochter, Schwiegersohn und Enkel in Medingen besuchte. Dann waren die Bevenser Bürger auf den Beinen, bildeten Spalier und winkten. Der Kyffhäuserbund trat an, eine Kapelle spielte, die Soldaten aus dem 1. Weltkrieg begtrüßten ihren ehemaligen Oberbefehlshaber und gedachten der gefallenen Kameraden, deren Namen auf Tafeln in der Bevenser Dreikönigskirche und auf dem Medinger Waldfriedhof festgehalten sind.
Das erste Mal besuchte Paul von Hindenburg Bevensen-Medingen am 4. Mai 1920. Er wurde an diesem Tage vom Kriegerverein Bevensen und Umgebung in der oberen Medinger Straße empfangen und begrüßt. Im Jahre 1923 trug ihm der Kriegerverein Bevensen und Umgebung die Ehrenmitgliedschaft an. Seine Zusage erfolgte am 14. August 1923 und knapp einen Monat später wurde seine Ehrenmitgliedschaft beschlossen.

Paul von Hindenburg im Kreise der Familie von Pentz in Medingen vor dem Hintereingang des Amtsrichterhauses, v.l.n.r.: Schwiegersohn Christian von Pentz, Tochter Annemarie von Pentz (geb. von Hindenburg), Christa von Pentz und die Enkelkinder Sabine, Bernd-Dieter und Victoria (um 1927).

Die Bevenser Gendarmen "stehen stramm" vor dem höchsten Repräsentanten Deutschlands (um 1927).

Zahlreiche Einheimische versammelten sich am Amtsgericht um den Reichspräsidenten und Feldmarschall zu sehen (um 1927).

Jede Bewegung des Feldmarschalls wurde auf Zelluloid gebannt.V.l.n.r.: Annemarie von Pentz, Bernd-Dieter von Pentz, Paul von Hindenburg und Christian von Pentz (um 1927).

Gemütliches Beisammensein im Kreise der Familie, v.l.n.r.: Annemarie von Pentz, Paul von Hindenburg, Christa von Pentz und Christian von Pentz (um 1927).

Das Automobil wartet bereits auf den Reichspräsidenten (um 1927).

Reichspräsident Paul von Hindenburg und Schwiegersohn Christian von Pentz beim Verlassen des Amtsrichterhauses (um 1927).

Der Gedenkstein hinter dem Amtsrichterhaus an der Ilmenau erinnert an den gefallenen Enkelsohn von Hindenburgs, Bernd-Dieter von Pentz, der sich gerne an dieser Stelle aufhielt.

Hier können Sie sich den Presseartikel aus dem BLICKPUNKT Bad Bevensen "Staatsbesuch mit Ziege - Hindenburg in Medingen" [554 KB] herunterladen.

Fotos: Stadtarchiv Bad Bevensen, Privatsammlung Springer

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Rats-Apotheke zu Bevensen

Das schönste Haus Bevensens.

Das nachfolgende Schreiben der hannoverschen Regierung ist die Geburtsurkunde der jetzigen Rats-Apotheke, die somit seit über 200 Jahren besteht.

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Der Apotheker Bussenius kaufte von dem Landchirurgus Goepel dessen Wohnhaus und richtete darin die Apotheke ein, die er im Oktober 1817 im Haus Nr. 47 (Lüneburger Straße 35) eröffnete.1839 verlegt Apotheker Bussenius die Apotheke in das Haus Nr. 70 (Krummer Arm 1).
Auch heute noch befindet sich die Apotheke im gleichen Haus, welches natürlich einigen Um- und Erweiterungsbauten unterworfen war. 1842 erbaute Bussenius den edel geformten klassizistischen Pavillon, der noch heute auf dem Gartengrundstück hinter der Apotheke steht und vom „Apothekergang“ gut zu sehen ist. Unter dem Pavillon ließ er einen Hohlraum einbauen, der einmal sein Grab werden sollte. Dazu kam es aber nicht, da in der Zwischenzeit Begräbnisse auf eigenem Grund verboten wurden. In diesem Hohlraum werden nun Kartoffeln und Äpfel gelagert.

Der klassizistische Pavillon von 1842, der einmal Apotheker Bussenius als Grab dienen sollte.

Er richtete ebenfalls eine Filialapotheke in Ebstorf ein, die nach einigen Jahren Vollapotheke und damit selbständig wurde.
1856 verkaufte er die Bevenser Apotheke an den Apotheker Georg Schröder aus Uelzen.
1893 ging die Apotheke an den Sohn Ernst August Schröder über. Nach dessen Tod war die Apotheke bis 1949 an die Apothekerin Käthe Mohr verpachtet, die danach die Filial-Apotheke in Bienenbüttel übernahm und zur Vollapotheke ausbaute. 1949 übernahm Apotheker Georg Schröder die Leitung und paßte sie durch umfassende Umbaumaßnahmen 1952 an moderne Erfordernisse an. 1960 erhielt sie – bedingt durch die Einrichtung einer zweiten Apotheke in Bevensen – den heutigen Namen „Rats-Apotheke“.

Wenn in den 50er und 60er Jahren zum Schützenfest die Schützen durch den Krummen Arm marschierten, stand die ganze Belegschaft der Apotheke der Größe nach in ihren weißen Kitteln auf dem Bürgersteig.

Seit 1978 ist Antje Schröder Eigentümerin. In ihre Zeit fielen große innere und äußere Sanierungsmaßnahmen, die neue Farbgestaltung, neue Fenster und Ausfachungen und weitere Maßnahmen, die das Gebäude, welches auch die Feuersbrunst von 1811 überstand, in den heutigen weithin bekannten ausgezeichneten Zustand versetzen.
Zum 01.04.2005 wurde die Apotheke von Herrn Ingo Apel übernommen.
Somit bleibt die Ratsapotheke auch in Zukunft den Bad Bevensern und den Gästen erhalten.

Die Rats-Apotheke um 1892. Im Fenster in der oberen Etage: Amalie Bruns und Georg Schröder. An der Haustür: Apotheker Dr. Georg Schröder. An der Gartenpforte: Amalie Schröder und August Schröder.

Um 1966.

Im Jahr 1988.

Im Jahr 2002.

. . . und im nächtlichen Glanz 2005.

BLICKPUNKT 02/2007: "Ein Garten mit verstecktem Grab - die Ratsapotheke" [883 KB]

Fotos: Stadtarchiv Bad Bevensen, Sammlung Andreas Springer, Maike Springer, Antje Schröder-Ruhsert

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Der Schienenzeppelin

Das nachfolgende Bild wurde am 19. Juni 1931 um die Mittagszeit aufgenommen. Es zeigt die Durchfahrt des »Schienenzeppelins« in Medingen in Richtung Bienenbüttel. Das Ereignis hatte sich im Dorf herumgesprochen und viele Schaulustige säumten die Bahnböschung. Das Schienenfahrzeug bot 32 Fahrgästen Platz.

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Der Schienenzeppelin am 19. Juni 1931 um die Mittagszeit auf der Fahrt zwischen Bevensen (Medingen) und Bienenbüttel.

In den 20er Jahren breitete sich ein Geschwindigkeitsrausch unter den Eisenbahnkonstrukteuren aus. Er resultierte aus der schon damals immer deutlicher werdenden Konkurrenz des Autos. Führend für solche neuen Ideen im Fahrzeugbau war damals Franz Kruckenberg. Zusammen mit Kurt Stedefeld und Willi Black hatte er - durch den Vertrag von Versailles seines früheren Tätigkeitsfeldes im Luftschiffbau beraubt -zunächst eine propellergetriebene Hängeschnellbahn baureif entwickelt. Es fand sich jedoch niemand für die Finanzierung einer Versuchsstrecke. So beschlossen die Konstrukteure, ihre Pläne auf die konventionelle Schiene zu übertragen.
Das Ergebnis war ein mit Unterstützung der Industrie gebauter »Propellerwagen«, der von einer Luftschraube angetrieben wurde. Der Propellerantrieb und die erstmals angewandte optimale aerodynamische
Form bei Schienenfahrzeugen ließen den silberfarbenen Triebwagen bald als »Schienenzeppelin« bekannt und berühmt werden. Der Antrieb des Propellers erfolgte lediglich durch einen 550 PS starken Verbrennungsmotor.
Trotzdem stieß dieses Fahrzeug bei der Deutschen Reichsbahn auf erheblichen Widerstand. Er beruhte zum Teil auf den durchaus berechtigten Sicherheitsforderungen für den Betrieb des Fahrzeugs, zum Teil aber auch auf Emotionen und falschen Vorstellungen. So durfte der Triebwagen zunächst nur auf einem kaum benutzten Gleis in der Heide bei Hannover erprobt werden. Immerhin erreichte er schon dort mehr als 180 Stundenkilometer. Doch erst nachdem Kruckenberg in England eine Versicherung gefunden hatte, die das Risiko zu decken bereit war, ließ die Eisenbahnverwaltung eine Fahrt mit voller Geschwindigkeit auf der Strecke Hamburg-Berlin zu.

Der Schienenzeppelin auf dem Bevenser Bahnhof.

Der Schienenzeppelin auf dem Bahnhof Uelzen.

Die Hochgeschwindigkeitsfahrt von Hamburg nach Berlin fand am 21. Juni 1931 unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt. So mussten unter anderem alle Schranken rund eine halbe Stunde vorher geschlossen werden. Ausgangspunkt der Fahrt war der Bahnhof Bergedorf außerhalb Hamburgs. Zwischen Karstadt und Wittenberge konnte der Triebwagen seine volle Leistung entwickeln, wobei er 230 Stundenkilometer erreichte und damit einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord aufstellte. Das Durchschnittstempo auf der 257 km langen Strecke betrug 170 km/h. Genau 98 Minuten nach dem Start rollte er im Bahnhof von Spandau aus.
Der Luftschraubenantrieb für Schienenfahrzeuge wurde für den planmäßigen Einsatz jedoch damals von der Deutschen Reichsbahn zu Gunsten anderer Projekte abgelehnt. Der »Schienenzeppelin« hatte in seiner Funktion als Wegbereiter neuer technischer Konstruktionen jedoch noch längst nicht ausgedient. Ein Jahr nach der Rekordfahrt wurde er umgebaut und erhielt das erste Flüssigkeitsgetriebe. Dieses nunmehr erste dieselhydraulische Eisenbahnfahrzeug ging im November 1934 in den Besitz der Deutschen Reichsbahn über und hat zur späteren Entwicklung der Diesellokomotiven mit hydraulischer Kraftübertragung wesentlich beigetragen.

Blickpunkt Nr. 13, 2007

Weiterführende Links:

Der Schienenzeppelin von Franz Kruckenberg

Wikipedia

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Schnedesteine und das Grenzbeziehen

Einer alten Sitte gedenkend wird heute noch in vielen Orten das »Grenzbeziehen« gepflegt. Im Mittelalter war es üblich, die Grenzen zwischen den einzelnen Flurstücken/Gemarkungen festzulegen, zu ziehen und auch zu markieren, um sie in Abständen von einigen Jahren wieder zu kontrollieren, gegebenenfalls neu zu ziehen, auszubessern oder neu zu markieren. Mehr…

Im Althochdeutschen nannte man die Grenzbeziehung »Schneedgebeziehung«. Das Wort Schneedge ist nur eines von vielen, welches in Bezug auf »Grenze«, »Schneide« oder »Schneise« benutzt wurde, wie z. B. auch »Schnede«, »Sneedge«, »Snede« oder »Snee«.
Die Grenzen wurden den Nachbarn gegenüber kenntlich gemacht durch Raine, Gräben, Hecken, markante, gezeichnete Bäume, Erdhügel und große Steine, den sogenannten
»Schnedesteinen«.
Zum einen wurde der eigene Grundbesitz abgegrenzt; die Bauern bezogen die Grenze, z. B.um ihren Söhnen zu zeigen, wie groß der Grundbesitz ist. Zum anderen wurden die Flurstücke gekennzeichnet, die man zum Erwerb für Bau- und Feuerholz sowie als Jagdgebiet von den anderen Eigentümern, meist Adeligen, als Pacht überlassen bekommen hatte. Die Schneedgen dienten ebenso zur Abgrenzung der Hüterechte für das eigene Vieh.

Schnedestein an der Einfahrt Bad Bevensen-West (Ebstorfer Straße).

Zum einen wurde der eigene Grundbesitz abgegrenzt; die Bauern bezogen die Grenze, z.B.um ihren Söhnen zu zeigen, wie groß der Grundbesitz ist. Zum anderen wurden die Flurstücke gekennzeichnet, die man zum Erwerb für Bau- und Feuerholz sowie als Jagdgebiet von den anderen Eigentümern, meist Adeligen, als Pacht überlassen bekommen hatte. Die Schneedgen dienten ebenso zur Abgrenzung der Hüterechte für das eigene Vieh.
Vor etwas mehr als 100 Jahren wurde das letzte »Grenzbeziehen« veranstaltet. In dem Buch »Geschichte von Bevensen und Kloster Medingen« ist auf Seite 259 nachzulesen: »Zur Zeit des Bürgermeisters von Petersdorff (1904-1907) wurde nach Mitteilung des früheren, 1926 verstorbenen Ratsherrn Wilh. Tegtmeyer der Versuch einer Grenzbeziehung unternommen. Nachdem die Grenze jenseits der Ilmenau fast gezogen war, kam der Weitermarsch wegen der mitgeführten Getränke zum Stehen«. In den Jahren 1998 und 1999 wurde auf Anregung von Herrn Carl Friedrich Bautsch und dem damaligen 1. Gildeherrn Major Heinz Strampe versucht, das Grenzbeziehen zum Schützenfest wieder aufleben zu lassen. Bei vier Terminen wurden die Bereiche Ost, West, Süd und Nord nach Anregung der Bevenser Gilde begangen. Verschiedene Gäste gesellten sich zu den Mitgliedern der Bevenser Gilde. Ein Grenzbeziehen, wie es die Gilde der Stadt Uelzen alle fünf Jahre veranstaltet, ist in Bevensen leider nicht mehr möglich. Diese vier Zusammenkünfte haben jedoch den jetzigen 1. Gildeherrn Major Rudolf Meyer und vor allen Dingen den Hauptfeldwebel der Jägerkompanie, Friedrich Wilhelm Hösch den Gedanken aufgreifen lassen, an zwei Punkten in West und Ost der Stadt nach den alten Gemarkungsgrenzen um 1700 neue »Schnedesteine« aufzustellen.

Schnedestein an der Einfahrt Bad Bevensen-Ost (Röbbeler Straße).

Im Beisein von Bürgermeister Bruno Losiak, Samtgemeindebürgermeister und Stadtdirektor Knut Markuszewski, Äbtissin des Klosters Medingen Frau von Kleist, Major der Gilde Burghardt Willing, Adjutant Hptm. Hans Dieter Lühr, Heimatforscher Carl Friedrich Bautsch, dem 1. Gildeherrn Rudolf Meyer und seinen Vorgängern Hermann Frankl und Heinz Strampe, Steinmetz Wilhelm Hösch, Bauamtsleiter Roland Klewwe und Friedrich Wilhelm Hösch, der diese hervorragend-gelungenen Steine gefertigt hat, wurden diese Steine aufgestellt.
Standorte der Schnedesteine:
1. an der Einfahrt Bevensen-West, Ebstorfer Straße,
2. an der Einfahrt Bevensen-Ost, Röbbeler Straße,
3. an der Einfahrt Bevensen-Nord, Dahlenburger Straße.

Schnedestein an der Einfahrt Bad Bevensen-Nord (Dahlenburger Straße).

Download: Die lange Tradition der "Schnedesteine" - Jahrhunderte alter Brauch in Bevensen (BLICKPUNKT 4/2007) [924 KB]

Text: z. T. vom Ogfr. der Jägerkompanie Jürgen Cahnbley, Ausführungen von F. Brohmann, Heimatforscher Carl Friedrich Bautsch, l. Gildeherr Major Rudolf Meyer.
Fotos: Andreas Springer

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Die Totengilde "Unserer lieben Frauen Gilde"

Deutschlands älteste Sterbekasse.

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In Bevensen existiert eine alte Gildelade aus dem Jahre 1703 aus schwerem Eichenholz. Dicke schmiedeeiserne Beschläge umschließen Deckel und Seitenfluchten, und an der Vorderfront, wiederum in solider Schmiedearbeit, die schwarz verräuchert ist vom Zahn der Zeit, sieht man drei Schlösser und drei geschmiedete Schlüssel. Man liest, vom Schnitzer einst säuberlich in steifen, gestelzten Buchstaben hineingeschnitzt: „W.H. Gifhoren: Hoeft: Gillad: 1703.“

Es ist die alte Gildenlade der Totengilde von Bevensen. Gifhoren, der damalige Bevenser Bürgermeister, ließ sie 1703, nachdem die alte schon morsch geworden war, im Dienste der Gilde, damit das Vermögen schön beieinander blieb, neu anfertigen. Drei Schlüssel gehörten dazu und drei Gildebrüder mußten anwesend sein, wenn die Lade geöffnet wurde.

Zu den Kostbarkeiten der Totengilde zählen zwei handgeschmiedete Silberleuchter, die mit der Mutter Maria und dem Jesuskind als Wahrzeichen geschmückt sind.

Schon von den Langobarden ist unser Bevensen besiedelt gewesen und die Namen Bavo, Bebe und Beve deuten auf noch ältere Beziehungen hin.

Hier an der Ilmenau im Bardengoh lagen die festen Plätze gegen die räuberischen Wenden, auch Hermann Billung besaß um das Jahr 1000 hier einen Hof, von dem aus er den Kampf gegen die Wenden führte. Es war im Jahre 835, als man die Kirche neben dem aus Findlingen erbauten Turm der Burg errichtete, entstanden die geistlichen Kalands, die sich in allen Fällen, ob mit dem Schwerte oder mit der Zunge, gegenseitige Hilfe leisteten.

Aus diesen Vorbildern entstanden dann die genossenschaftlichen Vereinigungen gleichberechtigter Bauern und Handwerker zur Förderung ihrer gemeinsamen Interessen, die sich gegenseitige Hilfe im Kampf, im Leben, in der Wirtschaft gelobten, entstand die Gilde, die TOTENGILDE: Die Brüderschaft und Schwesternschaft des Kalands unserer lieben Frauen zu Bevensen. Das war Anno 1293.

Die alte Gildelade. Sie wurde von Bürgermeister Johann Gifhorn (1677-1714) gestiftet und trägt folgende Inschrift: J.H. GIFHOREN - HOEFT - GILLAD - 1703. In der Gildelade werden noch heute alte Akten, Jahresabschlüsse, Protokollbücher, Urkunden und sonstiges wertvolles Gildevermögen verwahrt.

Es mögen zuerst nur wenige Bürger gewesen sein, die sich unter Zahlung eines festen monatlichen Betrages zusammenschlossen, um für den Todesfall gerüstet zu sein. Dann aber zog der „Schwarze Tod“, die Pest, durch das Land und in den Jahren 1348 bis 1350 wütete sie auch in Bevensen. Viele Bevenser starben und es bewies sich hier die Kraft der gegenseitigen Hilfe. Die Totengilde hatte sich bewährt.

Eines hatte man der Pest trotz des mörderischen Unheils zu verdanken: die Totengilde wurde reich. Viele die von der Pest dahingerafft wurden, schenkten ihre Güter und Ländereien der Gilde „zum Behufe der Totengilde, die Totenbretter beizeiten zu kaufen und in böser Krankheit einander beizustehen, damit ein jeder nicht seine Toten selbst begraben müßte“, heißt es in den alten vergilbten und gesiegelten Chroniken in der Lade.

Daraus entstanden die Gilde-Güter und wenn man ein Verzeichnis vom 26.05.1686 durchblättert, sieht man, wie viele Bürger, die ohne Erben starben, ihre Ländereien der Gilde vermacht haben. Hatte man nicht dafür im Gegenzug ein schönes Leichen-Laken?

Gegen eine Gebühr von 8 Schillingen wurde es dann auch noch „auswärts“ an die umliegenden Dörfer verliehen. Der Erlös hieraus und der Erlös aus den Verpachtungen und das Einkaufsgeld, das jeder Gildebruder beim Eintritt zahlen mußte, erbrachten gutes Geld. Später zahlte man ein sogenanntes Hausstättengeld, einen Gartenzins.

All diese Gelder wurden in der Totenlade in blanken Talern angesammelt und es soll oft vorgekommen sein, dass sie so schwer war, dass einer allein sie nicht forttragen konnte.

Der Gildevorstand im Jahre 1989. V.l.n.r.: Uwe Sommer, Bürgermeister Horst Eckert, Ernst Bartheidel.

Totenbretter beizeiten zu kaufen hatte die Totengilde nicht versäumt. Für alle Fälle hatte man sich Jahr für Jahr einen großen Vorrat an Tannen-Dielen hingelegt, die aber niemals, da die Bevenser nach dem Dreißigjährigen Kriege alle steinalt wurden, aufgebraucht wurden. So liest man immer wieder in den alten Rechnungen, dass Dielen an die Rademacher oder für die Anfertigung von Hausgeräten verkauft wurden; an den Schulmeister, der eine Bank vor seinem Hause haben wollte, für die Hirtenkate „an die Tür“, für das Klostertor wurden ebenfalls die sicherlich schönen und knochentrockenen Dielen ausgegeben.

Früher erhielten also die verstorbenen Gildebrüder Tannendielen zum Sarge, heute wird der Betrag in bar bzw. per Überweisung abgegolten.

„Zum Eintritt in die Gilde ist jeder Bürger des Fleckens Bevensen berechtigt, der eine der Fleckensgemeinde angehörige Reihestelle, einerlei, ob er eine sogenannte alte Bürgerstelle oder eine schon bestehende oder künftige Anbauerstelle eigentümlich besitzt, und die Ehefrau, sowie die Witwe eines solchen Bürgers. Diese Personen erwerben durch ihren Eintritt zugleich die Gildezugehörigkeit für diejenigen ihrer Kinder, welche geboren werden, nachdem beide Eltern der Gilderechte teilhaftig geworden sind. Die Kinder verlieren die Gildeangehörigkeit mit dem Erreichen des Alters der Volljährigkeit, können aber die Gilderechte wieder erwerben, wenn sie in den Besitz einer Reihestelle gelangen. Bei der Gewinnung der Gilderechte muß eine Einschreibgebühr von 40 Pf. erlegt werden. Die Mitgliedschaft erlischt ohne weiteres, wenn ein Gildegenosse nach dem Verlust der Reihestelle auch seinen Wohnsitz von Bevensen verlegt. Der Verlust trifft auch seine Ehefrau und die der Gilde angehördenden minderjährigen Kinder. Durch Rückverlegung des Wohnsitzes nach Bevensen erlangt ein früherer Gildegenosse, dessen Ehefrau und die der Gilde früher angehörenden Kinder, wenn diese noch nicht volljährig sind, die Gilderechte wieder“, so die Statuten von annodazumal.

Die traditionellen Tonpfeifen fürr das alljährliche "Gilräken" der Totengilde.

Diese Exemplare der Tonpfeifen können in einer Vitrine im Ämterzentrum (Lindenstraße 12) mit anderen Exponaten aus der Geschichte der Totengilde bewundert werden.

"Gilräken" –die Jahresmitgliederversammlung

Schon vor Erlaß der ersten Statuten war die Jahresrechnung vom Rechnungsführer dem Vorstand der Gilde vorzulegen, der Beanstandungen nach Möglichkeit ausräumte oder sie der Versammlung zur Entscheidung und Entlastungserteilung vortrug.

Die Jahreshauptversammlung nennt man „Gilräken“, ein Wort des Bevenser Platts. Sie findet jeweils am 1. Montag im Juli statt. An diesem Nachmittag bzw. Abend wird besonders altes Brauchtum lebendig.

Die Gildelade steht auf dem Tisch, geöffnet mit den drei Schlüsseln der Vorstandsmitglieder. Die beiden dreiteiligen silbernen Leuchter des Gildeschatzes brennen. Die traditionelle weiße Tonpfeife wird von den anwesenden Gildemitgliedern in Brand gesetzt, um dann im Tabakdunst die Formalitäten zu erledigen.
Die Tagesordnungspunkte werden abgehakt, um zum gemütlichen Teil des „Gilräkens“ überzugehen. Dieser wird oft bis zum frühen Morgen ausgedehnt. Auf Kosten der Gilde gibt es immer einen kräftigen Imbiss und natürlich reichlich zu trinken, denn die Einkommens- und Vermögensverhältnisse lassen eine gewisse Großzügigkeit zu.

"Gilräken" Anfang der 60er Jahre. V. l. n. r.: Heinz Schulz, Ernst Bartheidel, Hans-Jürgen Hogrefe, Dreyer, Harbrecht und E. Müller.

"Gilräken" in den 60er Jahren Im Vordergrund Versammlungsansager Tepper.

Die viel bespöttelten „Rekruten“ waren es, welche, just Mitglied der Gilde geworden, für das leibliche Wohl der Anwesenden der Jahresversammlung zu sorgen haben. Unter Aufsicht eines Senior-Mitgliedes gehen sie am Tage des großen Ereignisses, gebührend beachtet von alt und jung, mit einem Einkaufskorb durch die Straßen des Fleckens und der späteren Stadt, um bei den Kaufleuten, die Mitglieder sind, die erforderlichen Mengen an Proviant, wie Brot, Schinken, Mett- und Leberwurst, Käse, Tonpfeifen, Tabak usw. einzukaufen, gilt es doch den gestandenen Männern der Gilde mit einer kräftigen Mahlzeit zu dienen und somit für einen zünftigen Abschluß des Tages zu sorgen. Der Dank der Anwesenden für das opulente Mahl ist ihnen gewiss.

Die "Rekruten" unterwegs . . .

. . . beim Einkauf bei den Kaufleuten, die Mitglieder der Totengilde sind . . .

. . . und wieder beim "Gilräken" angekommen. V.l.n.r.: Rekrut Lühr, Einkäufer Müller, Rekrut Kühn und Rekrut Peek.

Von der Totengilde zur Traditionsgemeinschaft

Die Totengilde hatte sich im Laufe der Jahrhunderte um seine Mitglieder und Bevensen in hohem Maße verdient gemacht. Dank eines ausreichenden Grundvermögens hat sie die Geldentwertung der Jahre 1923 und 1948 glimpflich überstanden, wenngleich auch erhebliches Barvermögen verloren ging. In dieser Zeit der allgemeinen Not – auch während der Nachkriegsjahre – war die Hilfe der Gilde besonders geschätzt.

In den sechziger Jahren besserten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse, aber auch die allgemeine Teuerung machte sich bemerkbar. Während Ende der vierziger und anfangs der fünfziger Jahre die Beerdigungskosten mehrere hundert DM betrugen, waren es bald ein- bis zweitausend DM. Das Sterbegeld in Höhe von 100,-- DM stand in keinem Verhältnis mehr zu dem tatsächlichen Aufwand für eine Bestattung. Das Interesse an der Totengilde schwand. Die Zahl der Mitglieder verringerte sich.

Am 12. Juli 1948, drei Jahre nach Kriegsende, als man wieder zusammenkommen durfte, schrieb der immer noch anerkannte und von der Militärregierung entlassene Bürgermeister Gustav Möller sein letztes Protokoll über die Jahresversammlung. Es waren nur wenige Mitglieder erschienen. Während der Sitzung am 4. Juli 1949 – nach Änderung des kommunalen Verwaltungsrechtes durch die Militärregierung – gehörten dem Vorstand an:
Stadtdirektor Kurt Pausch als 1. Vorsitzender, Schneidermeister Paul Lühr als 2. Vorsteher, 1. Gildeherr und Rechnungsführer sowie Tischlermeister Heinrich Reck als 3. Vorsteher und 2. Gildeherr.

"Gilräken" 1953. Neben der alten Gildelade von 1703 v.l.n.r. Vorstandsmitglied Schneidermeister Paul Lühr, Stadtdirektor Kurt Pausch und Vorstandsmitglied Tischlermeister Heinrich Reck.

Am 6. Juli 1953 wurde der ehrenamtlich tätige Bürgermeister Hermann Kiecksee 1. Vorsitzender. Nach seinem freiwilligen Rücktritt am 2. Juli 1956 folgte ihm Dr. med. vet. Fritz Riggert. Dr. Riggert hatte sich bereits in der Schützengilde hohes Ansehen erworben. Seine Absicht war es, auch der Totengilde wieder Geltung zu verschaffen, wenn es auch nicht mehr möglich war, die alten Verhältnisse wiederherzustellen.

Aufgrund der veränderten Situation gelangten Vorstand und Mitgliederversammlung zu der Auffassung, künftig mehr Tradition in den Vordergrund der Gildearbeit zu stellen. Viele Bevenser begrüßten diese Entscheidung. Neue Mitglieder drängten zur Aufnahme.
Dass nach der Währungsreform und dem enormen Geldverlust heute wieder ein ansehnliches Vermögen zur Verfügung steht, ist darauf zurückzuführen, dass sich neben den erhöhten Eintrittsgeldern in die Totengilde durch die Entwicklung Bevensens zum Heilbad Grundstückswerte und Pachten nicht unwesentlich erhöhten.
Die Umwandlung der Totengilde in eine Traditionsgemeinschaft kann als vollzogen gelten. Kameradschaft und Traditionspflege haben Vorrang, so dass es bald mehr als bisher gelingen wird, im Hinblick auf vergangene Zeiten das kulturelle Erbe zu wecken und zu pflegen. Dennoch wird satzungsgemäß weiterhin ein Sterbegeld an die Hinterbliebenen gezahlt. Der Charakter der Totengilde bleibt gewahrt.
Vorsitzender der Totengilde ist der jeweilige Bürgermeister der Stadt Bad Bevensen, sofern er seinen Wohnsitz im Kernort Bad Bevensen hat.

. . . und immer wieder "Gilräken"

"Gilräken" bei Dreusicke (Hotel Stadt Hamburg).

"Gilräken" mit Bürgermeister Hermann Meyer.

"Gilräken" 1988. Die Mitglieder des Vorstandes: Sommer, Eckert, Bartheidel.

"Gilräken" 1994.

"Gilräken" 1994.

Buchtipp zum Thema: "Die Totengilde - Unserer lieben Frauen Gilde" .Erschienen in der Schriftenreihe des Stadtarchivs, Heft 14, Verfasser: Wilhelm Wagenknecht, Druck: Siebenstern-Druckerei Schliekau KG. Wenden Sie sich bei Interesse bitte an die örtlichen Buchhandlungen.

BLICKPUNKT 04/2007: Wenn die Pfeifen qualmen - Die Bevenser Totengilde ist Deutschlands älteste Sterbekasse [965 KB]

Fotos: A. Springer, Stadtarchiv Bad Bevensen, H. Köhler.

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Zwei Städte – zwei Bürgermeister – eine Familie

Was Bad Bevensen mit Konitz in Westpreußen verbindet.

Isaac Gottfried Goedtke, Bürgermeister der westpreußischen Stadt Konitz, lebte von 1691 bis 1765.
Er studierte Theologie in Danzig und Königsberg/Pr. und später Jura in Wittenberg und Leipzig.

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Durch verschiedene Veröffentlichungen erwarb sich Isaac Gottfried Goedtke seiner Zeit als Wissenschaftler Anerkennung. Sein bedeutendstes Werk war die "Geschichte der stadt Conitz", die 1724 in Danzig gedruckt wurde.
Goedtke war zehn Jahre lang Bürgermeister der Stadt Konitz.
Balthasar Goedtke, der Großvater des Chronisten, stammte ebenfalls aus Konitz und dessen Vater, Paul Goedtke (auch Pawel Götke), war "Bürgermeister in Bevenden, des Herzogthums Lüneburg unweit Göttingen".
Paul Götke (auch Goedeke oder Goedtke) lebte von 1578 bis 1665 in Bevensen und wohnte lange Zeit im Haus Nummer 103, dem ehemaligen Geschäftshaus der Firma Praesent in der heutigen Brückenstraße. Paul Götke ging ebenso wie später sein Urenkel als Chronist in die Stadtgeschichte ein. Am 4. April 1651 schrieb er einen Bericht an das Amt Medingen mit dem Titel: „Die Wahrheit davon, was Bevensen gewesen und nun zu dieser Zeit ist“. Diese Chronik ist in der „Geschichte von Bevensen und Kloster Medingen“, die von F. Brohmann 1928 geschrieben wurde, veröffentlicht worden.
Eine Patenschaft zwischen Bad Bevensen und Konitz gibt es nicht. Ausgelöst hatte diese engen Beziehungen der Historiker Leo Stoltmann. Der aus Konitz stammende Wissenschaftler hat sich intensiv mit der Geschichte Isaac Gottfried Goedtkes beschäftigt.
Bei seinen Recherchen stieß Stoltmann bereits 1990 auf den Urgroßvater des Konitzer Chronisten und Bürgermeisters. Natürlich nahm der Wissenschaftler sofort Kontakt nach Bad Bevensen auf und fand weitere Parallelen in den Lebensgeschichten dieser beiden Männer.
Die Tatsache, daß zwei Bürgermeister, die aus einer Familie stammen, historisch bedeutende Chroniken von Städten schrieben, die weit voneinander entfernt sind und heute in zwei verschiedenen Staaten liegen, schweißt zusammen.

Die "Geschichte der Stadt Konitz" von Isaac Gottfried Goedtke.


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