Dinge, die anderen zu gering erschienen, Stücke, die schon in der Schuttkuhle gelandet waren oder ins Brennholz sollten, wurden von ihm in nächtelanger Arbeit restauriert und konserviert.
Viele Exponate der Naturgeschichte sowie Gegenstände außereuropäischer Kulturen brachte Rudolf Schliekau aus anderen Ländern mit. Als Maschineningenieur unternahm er in jungen Jahren mehrere Seereisen, die ihn u. a. auch nach Nord- und Südamerika, Afrika sowie nach Asien führten. Auch die Touren, die er später als Ingenieur für eine Magdeburger Installationsfirma unternahm, führten ihn mehrfach ins Ausland.
So sind in diesen Sammlungen auch Gegenstände aus Asien, dem pazifischen Raum, Afrika sowie Amerika zu sehen.
1959 wurden die Sammlungen, die in 10 Räumen des Hauses ihren Platz gefunden haben, von dem Sohn des Sammlers, dem Buchbindermeister Rudolf Schliekau († 1980), der Öffentlichkeit wieder zugängig gemacht. Das jetzige Museum umfaßt die Gebiete Vorgeschichte, Naturgeschichte, Handwerk, Hausrat, Feuererzeugung und Beleuchtung, Hauben, Porzellan und Waffen.
Im Raum Vorgeschichte sind die ältesten Werkzeuge, Gebrauchs- und Kultgegenstände der Menschen unserer engeren Heimat zu sehen; vom Steinwerkzeug der Altsteinzeit über die Bronzezeit bis zu den Anfängen der Eisenzeit.

Zum Vergleich mit anderen Kulturen wurden hier auch prähistorische Gegenstände aus Griechenland, Rom, Ägypten, China, dem vorcolumbianischen Amerika, Afrika und dem polynesischen Gebiet ausgestellt.
Der Raum Naturgeschichte beherbergt eine umfangreiche mineralogische Sammlung, vom einfachen Mineral bis zum Diamanten, vom Eisen- bis zum Golderz, außerdem Versteinerungen aller Formationen. Die ausgestellten Muscheln und Schnecken aus aller Welt überraschen durch ihre Formenvielfalt. Einige besondere Früchte vervollständigen diese Abteilung.
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Hier können vor allem Kinder und Jugendliche an die Natur herangeführt werden und erkennen, welche Vielfalt und Schönheit unsere Erde zu bieten hat, wenn die Menschen sie schonen und pfleglich behandeln würde.
In dem kleinen Raum Handwerk sind Werkzeuge und Arbeiten der verschiedensten Berufe ausgestellt. Viele der hier gezeigten Arbeiten stellen das große Können der alten Meister unter Beweis, die mit – aus heutiger Sicht – primitiven Werkzeugen Gegenstände von hoher Präzision und großer Schönheit schufen.
Alte Möbel, u. a. ein gotischer Brotschrank, eine Anrichte mit schöner Intarsienarbeit sowie Gegenstände des täglichen Gebrauchs vom 15. bis 19. Jahrhundert sind in der nächsten Etage ausgestellt.
Der Nebenraum enthält Gegenstände aus dem alten Bevensen, Musikinstrumente sowie Beleuchtungskörper aus der Zeit vor der Elektrifizierung.
Nähzeug, Bügel- und Tolleisen, alte Hauben, sog. Strichmützen, Hutschachteln mit bildschönen Bauernmalereien, Tabakspfeifen, Bierkrüge und vieles andere birgt die nächste Abteilung.
Der letzte Raum beherbergt eine Sammlung Steingut und Porzellan, u. a. holländisches, japanisches, chinesisches und deutsches Geschirr.
Noch viele Jahre werden mit dem weiteren Ausbau und Umbau des Museums vergehen, bis die Sammlungen den ihnen gebührenden Rahmen erhalten haben.
Inzwischen betreibt die vierte Generation – die Urenkel des Sammlers –, die Sammlungen und baut sie weiter aus, um sie für die Öffentlichkeit zu erhalten.
Führungen in der Saison jeden Montag um 16.00 Uhr, größere Gruppen nach Voranmeldung auch außerhalb dieser Zeit. Während der Wintermonate geschlossen. Änderungen vorbehalten, siehe Schaukasten am Hause.
Kontakt:
Museum Schliekau
Kurze Straße 4
29549 Bad Bevensen
Tel.: 05821/1384
E-Mail: Museum Schliekau
Flyer des Museums (815 KB)